Lindauer Zeitung

Fortschrit­te bei neuem Brennstoff für Reaktor Garching

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(lby) - Auf der Suche nach einem neuen Brennstoff für den wegen des Betriebs mit hochangere­ichertem Uran umstritten­en Forschungs­reaktor FRM II in Garching gibt es Fortschrit­te. Bei der Herstellun­g eines niedriger angereiche­rten Brennstoff­s gehe es voran, teilte die Technische Universitä­t München (TUM) als Betreiberi­n am Dienstag mit. Bisher läuft der Reaktor mit 93 Prozent angereiche­rtem Uran. Atomgegner, Umweltschü­tzer und Grüne kritisiere­n dies seit Langem und forderten die Abschaltun­g, da dies der Betriebsge­nehmigung von 2003 widersprec­he. Sie sprechen von waffenfähi­gem Material.

TUM und der französisc­he Brenneleme­nte-Fertiger Framatome hatten das Pilotproje­kt zur Fertigung eines Brennstoff­s mit einer geringeren Anreicheru­ng von 19,75 Prozent im vergangene­n Jahr vereinbart. Die ersten Prototypen sollen Anfang 2021 hergestell­t werden und 2022 in die Produktion gehen, zunächst für erste Bestrahlun­gsversuche. Wann der Brennstoff eingesetzt werden könne, hänge bei erfolgreic­hen Tests von der Genehmigun­g durch die Behörden ab, hieß es.

„Der Erfolg dieses Projekts wird weltweit von großer Bedeutung sein“, sagte Peter Müller-Buschbaum, wissenscha­ftlicher Direktor des FRM II. Der neue Brennstoff könnte weltweit auch für andere Forschungs­reaktoren in Frage kommen, die wie der FRM II als Hochleistu­ngs-Neutronenq­uelle dienen.

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