Lindauer Zeitung

Hotz und Dorfmüller sind Bürgermeis­ter

Lindaus Stadtrat trifft seine ersten Entscheidu­ngen – Lorenz-Meyer fällt zweimal durch

- Von Dirk Augustin

- Mathias Hotz (JA) und Katrin Dorfmüller (SPD) sind neue Bürgermeis­ter. Die Stadträte haben beide in geheimer Wahl bestimmt. Ulrike Lorenz-Meyer (BL) lag in beiden Wahlgängen deutlich hinten.

Die Bunten hatten die langjährig­e Stadträtin Lorenz-Meyer schon vor Wochen als Kandidatin benannt. Vor der Stichwahl hatten auch beide OBKandidat­en für den Fall ihrer Wahl die Unterstütz­ung angekündig­t. Nachdem Hotz nicht Oberbürger­meister geworden ist, war er an diese Aussage nicht gebunden. Aus CSU, JA, FB, FW und SPD waren vor der Sitzung nur Gerüchte über eine Kandidatur zu hören, deutlich äußern wollte sich niemand.

Dennoch war es keine Überraschu­ng, als CSU-Fraktionss­precher Thomas Hummler seinen Parteifreu­nd Hotz, der aber zur Fraktion der Jungen Aktiven gehört, als zweiten Bürgermeis­ter und damit als Nachfolger für Karl Schober vorschlug. Der 35-jährige Jurist arbeite seit sechs Jahren in Stadtrat und Kreistag: „Er hat sehr gute politische Erfahrunge­n gesammelt.“

Daniel Obermayr (BL) warb für seine Fraktionsk­ollegin Lorenz-Meyer, die Lindau sehr gut repräsenti­eren und vertreten könne. Sie könne gut auf Menschen zugehen und habe nicht nur beruflich soziale Themen im Blick. „Sie hat die Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen“, auch und gerade bei Themen, in denen sie sich nicht auskenne. Lorenz-Meyer habe zudem den Stadtrat über Jahre quasi allein in Sozialen Medien vertreten, habe also Kommunikat­ionsarbeit für die Stadt geleistet.

Da der Stadtrat die Bürgermeis­ter in geheimer Wahl bestimmen muss und da dies zum Schutz vor Ansteckung in Corona-Zeiten besser nicht in einer üblichen Wahlkabine passieren sollte, hatte jeder Stadtrat eine bewegliche Kabine neben seinem Tisch, sodass alle mit wenigen Handgriffe­n ihre Wahlkabine­n aufbauen konnten. Die Auszählung dauerte ein wenig, dann verkündete OB Claudia Alfons, dass Mathias Hotz mit 21 Stimmen zu ihrem Stellvertr­eter gewählt ist. Lorenz-Meyer erhielt nur elf Stimmen.

Daraufhin benannte Obermayr Lorenz-Meyer auch zur Kandidatin für die weitere Stellvertr­etung, also für die Nachfolge von Uwe Birk. Für die SPD nominierte Angelika Rundel ihre Fraktionsk­ollegin Katrin Dorfmüller,

die ebenfalls eine erfahrene Stadträtin sei und als Juristin eine gute Unterstütz­ung für die Oberbürger­meisterin sein werde. Mit ihrer verbindlic­hen Art könne Dorfmüller zudem dazu beitragen, „ein besseres Klima im Stadtrat zu erreichen“. Das sehen offensicht­lich viele Räte ähnlich, denn Dorfmüller erhielt in erneut geheimer Abstimmung 23 Stimmen, Lorenz-Meyer nur acht.

Alfons nahm Hotz und Dorfmüller daraufhin den Amtseid ab, der wortgleich war mit dem Eid, den sie selbst knapp eine Stunde vorher abgelegt hatte. Beide nahmen zudem auf den Stühlen links und rechts der Oberbürger­meisterin Platz, um sie bei der Leitung der Sitzung zu unterstütz­en. Denn in der unübersich­tlichen Sitzordnun­g in der großen Inselhalle ist es für die Sitzungsle­iterin nicht einfach, jede Wortmeldun­g wahrzunehm­en.

Im Anschluss mussten die Stadträte die Hauptsatzu­ng und die Geschäftso­rdnung formuliere­n und verabschie­den, die sechs Jahre lang Grundlage ihrer Arbeit sein sollen. Dabei geht es um die Frage, welche Ausschüsse nötig sind und wie groß die sein sollen, welche Entschädig­ungen Stadträte und Bürgermeis­ter erhalten, wie lang jeder Stadtrat Rederecht bekommt. Außerdem hat der Stadtrat viele Ämter besetzt. Auch dabei fielen die Kandidaten der Bunten durch, wenn jemand aus den Fraktionen von CSU, JA, FB, SPD oder FW antrat.

Einen weiteren Bericht über die Höhe der Entschädig­ungen, Ausschussb­esetzungen und die Wahl der Vertreter in verschiede­nen Aufsichtsr­äten und Gremien lesen Sie morgen in der LZ.

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FOTO: CF OB Claudia Alfons nimmt Mathias Hotz und Katrin Dorfmüller den Amtseid als neue Bürgermeis­ter ab.

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