Thomas Rühmann: Chefarzt und Fünfundsechziger
(dpa) - Eigentlich tragen die Mund-Nase-Schutzmasken in Corona-Zeiten nicht gerade dazu bei, besser erkannt zu werden. Thomas Rühmann hat bei sich allerdings genau den gegenteiligen Effekt beobachtet. „Ich werde ja viel erkannt. Aber jetzt noch mehr“, sagt der Schauspieler und lacht. Rühmann spielt seit 1998 in der ARD-Fernsehserie „In aller Freundschaft“den Arzt Dr. Roland Heilmann. Neben dem weißen Kittel ist die Schutzmaske quasi Standardrequisite für ihn. Diesen Montag feiert Rühmann seinen 65. Geburtstag.
Aus einer Party wird es wegen der noch anhaltenden Corona-Kontaktbeschränkungen nichts. Er sei sich auch gar nicht sicher, ob er ein großes Fest hätte haben wollen, sagt der aus der Altmark in Sachsen-Anhalt stammende Rühmann. Das Datum sei ihm suspekt.
Thomas Rühmann lebt mit seiner Frau und einem zwölfjährigen Sohn in Machern bei Leipzig. Dort habe er Ruhe, und es ist nicht weit zu seinem Hauptbroterwerb – dem Drehort für „In aller Freundschaft“. Die Serie wird in Leipzig gedreht. Dr. Heilmann ist seit der ersten Folge dabei. Inzwischen ist er zum Chef der fiktiven Sachsenklinik aufgestiegen. Seit dem Tod von Dieter Bellmann – der den ersten Klinikchef gespielt hatte – werde er oft als „Urgestein“der Serie bezeichnet, erzählt Rühmann. Damit könne er aber nicht so viel anfangen.
Momentan ruht auch in der Sachsenklinik der Betrieb. Wegen der Corona-Krise ist das Team am 20. März in die Drehpause gegangen. Bis zum 16. Juni werden Folgen ausgestrahlt, die bis zum Drehstopp bereits im Kasten waren. Danach werde die Serie in eine Sommerpause gehen, so lange bis – unter erhöhten Sicherheitsauflagen – wieder gedreht werden kann.
Thomas Rühmann meint, er sei für eine so lange laufende Serie gemacht. „Ich kann offenbar Serie sehr gut aushalten“, sagt er. Er sei ein „wiederholender Typ“. Neben dem Fernsehen verfolgt Rühmann noch mehrere andere Projekte. Er ist als Musiker unterwegs und er betreibt, schon seit 22 Jahren, das „Theater am Rand“. Die vergangenen, notgedrungen entschleunigten Wochen habe er genutzt, um ein neues Stück für sein Haus fertigzustellen, eine Bühnenfassung des Buches „Der Wal und das Ende der Welt“. Thomas Rühmann: „Ich empfinde das nicht als Arbeit. Es ist ein ganz großes Vergnügen.“