Das Gebäude Dreierstraße 5 ist nahezu entkernt
Mit 7,3 Millionen Euro Baukosten entsteht hier auf der Hinteren Insel ein Millionengrab – Luxuswohnungen entstehen aber keine
(cf) - Das Gebäude Dreierstraße 5 ist nun fast völlig entkernt und gibt den Durchblick vom Erdgeschoss bis zum Dach frei. Auch die ganzen Balken und Stützen werden nach und nach verschwinden und neuen Decken Platz machen.
Mit einiger Verzögerung haben die Arbeiten für die grundlegende Sanierung des imposanten Gebäudes gegenüber dem Hauptbahnhof, auf der anderen Seite der Gleise, beginnen können, denn die Suche nach einem Bauunternehmen, das Kapazitäten frei hat, gestaltete sich schwierig. Doch nun ist die Memminger Firma Kutter am Werk und räumt das Gebäude völlig ab. Dabei sorgte fast jede Ecke, fast jede Decke in den verschiedenen Geschossen für eine kleine Überraschung, es erschienen immer neue Varianten des Deckenkonstruktes.
Wenn diese Arbeiten beendet sind, können die Arbeiter beginnen, von unten angefangen, neue Decken einzuziehen. Nach und nach wird die Hülle, bestehend aus den Außenwänden und dem Dach, wieder ein Haus mit Wohnungen beherbergen.
Allen Unkenrufen zum Trotz werden hier keine Luxuswohnungen entstehen, wie der GWG-Geschäftsführer Alexander Mayer erklärt. Für Mayer ist jedoch klar, dass dieses Gebäude „ein Millionengrab ist, denn mit den veranschlagten Kosten in Höhe von 7,3 Millionen Euro für gerade einmal 17 Wohnungen kann man das nicht anders bezeichnen“.
Von den Kosten also ja, von den Wohnungsmieten aber das Gegenteil eines Luxustempels: Für neun der 17 Wohnungen konnte die GWG eine Förderung bei der Regierung von Schwaben erreichen.
Diese werden im Durchschnitt knapp 80 Quadratmeter groß, verteilt auf Ein- bis Vierzimmerwohnungen. Fünf davon sind für die Einkommensklasse I gefördert und werden mit sechs Euro pro Quadratmeter vermietet werden können, die vier weiteren werden für die Einkommensklasse II gefördert und kosten 7,50 Euro pro Quadratmeter. Eine der Bedingungen für die Förderung war, dass diese Wohnungen barrierefrei erreicht und gestaltet werden. Die restlichen acht nicht geförderten
Wohnungen erhalten im Schnitt 63 Quadratmeter Wohnraum, werden als Zweizimmerwohnungen vermietet werden. Wann das der Fall sein wird, steht noch offen im Raum. Mayer versichert jedenfalls, dass das Gebäude außen bis zum Start der Gartenschau fertig sein wird, also keine Baustelle den Blick der Gartenschaubesucher trüben soll.
Auch außen wird sich noch einiges tun. So wird die ehemalige Haustür wieder wie ursprünglich wesentlich breiter mit einem Rundbogen aussehen, so wie das momentan die Risse im Putz aufzeigen. Später dann, einen Zeitpunkt weiß Mayer dafür noch nicht, wird der Vorplatz auf das Niveau der Zufahrtsstraße abgesenkt. Darauf kommt eine Betonplatte, die bis zum Eingang der Dreierstraße 5 hoch sein wird, und die gleichzeitig das Fundament für einen Neubau ist, der im Bebauungsplan für die Hintere Insel schon eingetragen ist, aber ebenfalls derzeit Zukunftsmusik ist. Unter der Betonplatte sind dann die Stellplätze für dieses Haus. Doch bis dahin kann es noch einige Jahre dauern, vermutet der GWG-Geschäftsführer, erst einmal geht es ihm um das Haus Dreierstraße 5. An den Grund für diese Sanierung, die in den frühen 1980-er Jahren eingebauten Luftschächte, die im Brandfall für eine Katastrophe gesorgt hätten, eher zufällig bei einer Begehung der Feuerwehr entdeckt wurden und für eine schnelle Räumung der Wohnungen sorgten, will er besser nicht mehr erinnert werden.