Lindauer Zeitung

Wasserstof­f-Projekt könnte 15 Millionen kosten

Ob das wirtschaft­lich ist, soll Machbarkei­tsstudie zeigen

-

(kes) - Bis Busse und Züge in der Region mit Wasserstof­f fahren, wird es noch eine Weile dauern. Trotzdem stellt der Zweckverba­nd für Abfallwirt­schaft Kempten schon die Weichen. Während der jüngsten Versammlun­g beschlosse­n die Mitglieder, für das Wasserstof­fprojekt am Müllheizkr­aftwerk Fördermitt­el bei Bund und Freistaat zu beantragen – sobald die laufende Machbarkei­tsstudie vorliegt. Die wichtigste Frage ist jedoch: Wer wird den Wasserstof­f abnehmen?

„Ohne staatliche Förderung ist es nicht finanzierb­ar“, sagte der scheidende Oberallgäu­er Landrat und Mitglied der Verbandsve­rsammlung Anton Klotz. Am Müllheizkr­aftwerk in der Kemptener Dieselstra­ße soll eine Wasserstof­fproduktio­nsanlage entstehen. Nun wurden erste Ergebnisse der Machbarkei­tsstudie präsentier­t. Demnach beträgt die Investitio­nssumme zwischen zwölf und 15 Millionen Euro. Damit das Projekt wirtschaft­lich ist, braucht es eine Förderung von etwa 80 Prozent. „Der ZAK kann einen Eigenantei­l von 20 bis 25 Prozent aufbringen“, sagte Vorsitzend­er Gebhard Kaiser.

Nun ist auch klar, dass auf dem Gelände in der Dieselstra­ße genug Platz für die Anlage wäre (siehe Grafik) . Vier „Tankstelle­n“sind angedacht: zwei für Busse und Lkw direkt an der Straße und zwei für Wasserstof­f-Transporte­r auf dem Gelände. „Wenn wir so eine Anlage bauen, wer nimmt uns den Wasserstof­f dann ab?“, fragte ZAK-Geschäftsf­ührer Karl Heinz Lumer. Klotz betonte, dass die Absatzmögl­ichkeiten in der Region untersucht werden müssten.

Genau das soll im Rahmen des Projekts „HyAllgäu“geschehen, das die Stadt Kempten und der Kreis Oberallgäu in Zusammenar­beit mit dem Abwasserve­rband und dem Allgäuer Überlandwe­rk vorantreib­en. Ziel auch dieses Projekts ist es, wasserstof­fbetrieben­e Busse, Züge und Lkw auf die Straßen zu bekommen. Sobald die Absatzmark­t-Analyse und die Machbarkei­tsstudie – vermutlich Ende Mai – vorliegen, will der ZAK Fördermitt­el beantragen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany