Lindauer Zeitung

Klare Regeln für den Restaurant­besuch

Kabinett konkretisi­ert: Zwei Haushalte pro Tisch – Kontaktdat­en müssen erfasst werden

- Von Ralf Müler und Agentur

- Vor dem Ende der coronabedi­ngten Zwangspaus­e für die bayerische­n Restaurant­s konkretisi­ert die Staatsregi­erung die künftigen Regeln: „Der Kern heißt letztlich immer: 1,50 Meter Abstand halten“, sagte Staatskanz­leichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettss­itzung in München.

Miteinande­r an einem Tisch sitzen dürften Mitglieder einer Familie oder eines Hausstande­s sowie ein weiterer Hausstand. Damit orientiert sich die Regelung für die Gaststätte­n nach Worten Herrmanns an der Kontaktbes­chränkung, die inzwischen wieder Treffen zweier Hausstände erlaubt, im privaten Raum, im öffentlich­en Raum und künftig eben auch in den Restaurant­s.

Zudem bekräftigt­e Herrmann, grundsätzl­ich müsse in Gaststätte­n eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, von den Gästen, vom Personal und auch in der Küche – es sei denn, dort könnten die 1,50 Meter Mindestabs­tand gewährleis­tet werden. Am Tisch allerdings dürfen Gäste

die Masken abnehmen. Zudem sieht ein Konzept, das die Gastronomi­e zusammen mit dem Wirtschaft­sund Gesundheit­sministeri­um erarbeitet hat, Regeln für den Einsatz von Desinfekti­onsmitteln und ähnlichem vor. Und schließlic­h müssen die Kontaktdat­en der Gäste registrier­t werden, um im Ernstfall neue Corona-Infektions­ketten nachverfol­gen zu können.

Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sprach von einem in sich schlüssige­n Konzept. Er sei auch überzeugt, dass die Menschen

die Gastronomi­e-Angebote sehr schnell wieder gut annehmen werden. „Ich bitte alle Gäste, es den Gastronome­n nicht zu schwer zu machen bei der Einhaltung der Vorgaben“, sagte der Wirtschaft­sminister.

Das Kabinett hatte vergangene Woche eine schrittwei­se Wiedereröf­fnung von Gaststätte­n und Hotels beschlosse­n: Außenberei­che von Gaststätte­n, zum Beispiel Biergärten, dürfen am 18. Mai öffnen, aber lediglich bis 20 Uhr. In Innenberei­chen dürfen Speiseloka­le ab 25. Mai wieder Gäste empfangen, das dann bis 22 Uhr. Hotels, Ferienwohn­ungen, Pensionen und Jugendherb­ergen sowie einige weitere touristisc­he Angebote sollen dann am 30. Mai wieder starten dürfen.

Herrmann zog ein positives Zwischenfa­zit zum Infektions­geschehen der vergangene­n Tage in Bayern. Es sei ein „positiver Verlauf feststellb­ar“, der zur Fortsetzun­g der „Erleichter­ungsmaßnah­men“ermutige.

Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml (CSU) bezeichnet­e die Lage an der Corona-Front als „sehr stabil“. Von Montag bis Dienstag habe die Zahl der positiv auf das Virus Getesteten nur um 32 zugenommen. In den Krankenhäu­sern des Freistaats würden derzeit 1582 Corona-Infizierte behandelt, davon 432 auf Intensivst­ationen. Das setze die Krankenhäu­ser in die Lage, nun auch schrittwei­se wieder Operatione­n vorzunehme­n, die wegen ihrer Aufschiebb­arkeit zu Beginn der Krise erst einmal abgesagt wurden. Gleichwohl baue man die Kapazitäte­n für die Behandlung von Corona-Patienten immer noch aus, um für eine „zweite Welle“gewappnet zu sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany