Klare Regeln für den Restaurantbesuch
Kabinett konkretisiert: Zwei Haushalte pro Tisch – Kontaktdaten müssen erfasst werden
- Vor dem Ende der coronabedingten Zwangspause für die bayerischen Restaurants konkretisiert die Staatsregierung die künftigen Regeln: „Der Kern heißt letztlich immer: 1,50 Meter Abstand halten“, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München.
Miteinander an einem Tisch sitzen dürften Mitglieder einer Familie oder eines Hausstandes sowie ein weiterer Hausstand. Damit orientiert sich die Regelung für die Gaststätten nach Worten Herrmanns an der Kontaktbeschränkung, die inzwischen wieder Treffen zweier Hausstände erlaubt, im privaten Raum, im öffentlichen Raum und künftig eben auch in den Restaurants.
Zudem bekräftigte Herrmann, grundsätzlich müsse in Gaststätten eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, von den Gästen, vom Personal und auch in der Küche – es sei denn, dort könnten die 1,50 Meter Mindestabstand gewährleistet werden. Am Tisch allerdings dürfen Gäste
die Masken abnehmen. Zudem sieht ein Konzept, das die Gastronomie zusammen mit dem Wirtschaftsund Gesundheitsministerium erarbeitet hat, Regeln für den Einsatz von Desinfektionsmitteln und ähnlichem vor. Und schließlich müssen die Kontaktdaten der Gäste registriert werden, um im Ernstfall neue Corona-Infektionsketten nachverfolgen zu können.
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sprach von einem in sich schlüssigen Konzept. Er sei auch überzeugt, dass die Menschen
die Gastronomie-Angebote sehr schnell wieder gut annehmen werden. „Ich bitte alle Gäste, es den Gastronomen nicht zu schwer zu machen bei der Einhaltung der Vorgaben“, sagte der Wirtschaftsminister.
Das Kabinett hatte vergangene Woche eine schrittweise Wiedereröffnung von Gaststätten und Hotels beschlossen: Außenbereiche von Gaststätten, zum Beispiel Biergärten, dürfen am 18. Mai öffnen, aber lediglich bis 20 Uhr. In Innenbereichen dürfen Speiselokale ab 25. Mai wieder Gäste empfangen, das dann bis 22 Uhr. Hotels, Ferienwohnungen, Pensionen und Jugendherbergen sowie einige weitere touristische Angebote sollen dann am 30. Mai wieder starten dürfen.
Herrmann zog ein positives Zwischenfazit zum Infektionsgeschehen der vergangenen Tage in Bayern. Es sei ein „positiver Verlauf feststellbar“, der zur Fortsetzung der „Erleichterungsmaßnahmen“ermutige.
Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bezeichnete die Lage an der Corona-Front als „sehr stabil“. Von Montag bis Dienstag habe die Zahl der positiv auf das Virus Getesteten nur um 32 zugenommen. In den Krankenhäusern des Freistaats würden derzeit 1582 Corona-Infizierte behandelt, davon 432 auf Intensivstationen. Das setze die Krankenhäuser in die Lage, nun auch schrittweise wieder Operationen vorzunehmen, die wegen ihrer Aufschiebbarkeit zu Beginn der Krise erst einmal abgesagt wurden. Gleichwohl baue man die Kapazitäten für die Behandlung von Corona-Patienten immer noch aus, um für eine „zweite Welle“gewappnet zu sein.