Umgang mit den Bunten ist gerechtfertigt
Zum Bericht „Hotz und Dorfmüller sind Bürgermeister“, LZ vom 6. Mai:
Je mehr ich über die Hinrichtung der Ambitionen der Bunten Liste in der ersten Stadtratssitzung der neuen Legislatur höre, lese und nachdenke, desto gerechtfertigter kommt sie mir vor. Da steckt in einer Gruppierung jahrzehntelange kommunalpolitische Erfahrung und ein Viertel der Lindauer wählt sie zur stärksten der elf im Stadtrat vertretenen Gruppierungen. Und was macht sie damit? Sie sagt, ihr seid alles doofe Beckenrandschwimmer, wir haben als einzige die Weisheit mit Löffeln gefressen, und wenn uns die Regeln nicht passen, brechen wir sie halt. Und was machen die anderen? Okay, wenn ihr beim Mensch-ärgere-Dich-nicht ums Verrecken links rum laufen wollt, dann spielt ihr halt in dieser Runde nicht mit.
Dr. Thomas Zipse,
Lindau
Als Insel-Selbstständiger muss er nun zwischen Eigen- und Stadtinteresse abwägen, wenn da mal nicht der Bock zum Gärtner gemacht wurde.
Ein ebensolcher Affront sind die Besetzungen der BürgermeisterStellvertreter (auch hier möchte ich niemand persönlich treffen). Sicher hat auch die Bunte Liste Fehler gemacht, aber es ihr jetzt in einer konzertierten Aktion derartig heimzuzahlen, ist kontraproduktiv und unwürdig. Schließlich repräsentiert die BL einen großen Teil der Lindauer Wähler, aber das scheint die neuen Stadträte nicht zu interessieren.
Leider sehe ich nur Eigeninteressen, Klientel- und Machtpolitik. Hatten die Stadträte nicht einen Eid auf das Wohl Lindaus geschworen? Ich bin traurig und wütend. Mit den vielen neuen Politgesichtern hätte Lindau die große Chance auf einen vielversprechenden Neuanfang. Aber dazu braucht es ein gemeinsames Miteinander und zukunftsorientierte Sachpolitik. Mensch Stadträte, reißt euch endlich zusammen!
Reinhard Walter,
Lindau
Aber in der momentanen Situation solche Diskussionen zu führen, finde ich persönlich absurd.
Bernd Kollmann,
Lindau