Überführung schwebt am Sonntag in neuen Bahnhof
Bauarbeiten sind laut Bahn AG im Zeitplan – Ab 13. Dezember halten Eurocity im Bahnhof Reutin
(lz) - Der neue Bahnhof in Reutin wächst erkennbar für jeden, der daran vorbeifährt. Laut Bahn AG sind die Arbeiten im Zeitplan. Am Wochenende ist der nächste Meilenstein sichtbar.
In der Nacht zum Sonntag passiert auf der Bahnhofs-Baustelle in Reutin Sehenswertes: Am Stahlseil eines Kranes wird die Überführung einschweben, auf der künftig Fahrgäste barrierefrei zu den Bahnsteigen und Zügen gelangen werden. Das berichtet Bahn-Pressesprecher Franz Lindemair. Weil zugleich aufwändige Arbeiten im Gleisbereich notwendig sind, fahren in der Nacht zum Sonntag keine Züge zwischen Lindau und Bregenz.
Das 15 Meter lange Bauwerk wurde in mehreren Einzelteilen auf die Baustelle gebracht und wird nun an die richtige Stelle gestellt. Die BahnBautrupps wollen bis Pfingsten alle Montagearbeiten an der Überführung erledigen. Anschließend folgt der Ausbau der Bahnsteige mit Überdachung, zwei Wetterschutzhäusern, Aufzügen, Beleuchtung und Fahrgastinformationsanlagen. Die Bahn AG will den neuen Bahnhof in Reutin nach 17 Monaten Bauzeit im
Dezember planmäßig eröffnen. Der Eurocity München-Zürich soll ab 13. Dezember planmäßig in dem neuen Bahnhof halten und nicht mehr auf die Insel fahren.
Als neuer Fernverkehrsbahnhof wird Reutin dann zur Verkehrsdrehscheibe für Züge aus München und dem Allgäu nach Österreich und in die Schweiz darstellen. Die neue Verkehrsstation liegt laut DB verkehrsgünstig an der Hauptverkehrslinie in Lindau und fügt sich mit jedem Bauabschnitt in das moderne Stadtbild am Berliner Platz. Mit vier Gleisen auf jeweils 360 Metern Länge finden Reisende eine neue barrierefreie Verkehrsstation vor. Anfang Mai hat die Deutsche Bahn bereits die Treppenhäuser mit Aufzugschächten fertiggestellt. Diese stellen die Verbindung zur eigentlichen Personenüberführung her.
Im Bereich Reutin führt die Deutsche Bahn auch noch weitere Oberleitungsarbeiten durch. Dazu werden rund 3,5 Kilometer Oberleitungen erneuert als Teil der Elektrifizierung der Strecke München-Lindau. Zudem nimmt die Deutsche Bahn im Bahnhofsbereich Gleisbauarbeiten vor, um Höhenunterschiede
im Gleisbett auszugleichen und das Ein- und Aussteigen komfortabel zu gestalten.
Bis zur Eröffnung des Bahnhofs muss die Stadt noch die Zufahrtsstraße
und -wege bauen sowie Parkplätze, Fahrradabstellanlagen, Taxistände und Bushaltestellen schaffen. Außerdem ist ein Umbau des Berliner Platzes in einen sogenannten Turbokreisel
mit Umfahrung nötig, damit der schon bisher vielbefahrene Kreisverkehr die zusätzliche Verkehrslast bewältigen kann. Die Bauarbeiten sind im Sommer geplant.