Hunde nahe der Freilichtbühne sorgen für Ärger
Der Inhaber einer Gartenbau-Firma bei der Spielstätte errichtet einen Bretterverschlag - Auswirkungen auf den Theater-Betrieb befürchtet
- „Hammer!“Das war alles, was Gemeinderätin Helga Herb (Freie Wähler) zu den neuen Entwicklungen im Gewerbegebiet „Im Tal“nahe der Freilichtbühne Altusried während der jüngsten Sitzung sagte. Der Inhaber des dort neu angesiedelten Gartenbau-Betriebs hat einen Bretterverschlag errichtet. Herb fürchtet, dass es sich um einen Zwinger für eine Hundezucht handelt. Die Tiere, die der Inhaber hält, hatten von Beginn an für Diskussionen gesorgt. Denn manche Gemeinderäte sorgten sich um negative Auswirkungen auf den Spielbetrieb.
Herb war es auch, die die Sprache auf den Bretterverschlag brachte, indem sie Bürgermeister Joachim Konrad danach fragte. Der entgegnete: „Der Eigentümer sagt, es sei ein Viehunterstand. Wir werden das prüfen.“Für eine Hundezucht bräuchte der Mann eine Genehmigung, die das Landratsamt Oberallgäu aber noch nicht erteilt habe.
Allerdings sei der Bau eines Zwingers dort wohl möglich, sagte Konrad. Weil sich das Grundstück am Waldrand nicht mehr auf der Flurnummer des Gewerbegebiets „Im Tal“befinde. Damit sich der Gartenbau-Betrieb dort ansiedeln konnte, hatte die Gemeinde vor nicht allzu langer Zeit den Flächennutzungsund den Bebauungsplan geändert – mit entsprechenden Lärm-Vorgaben. Konrad kommentierte das Ganze mit den Worten: „Da kann sich jetzt jeder denken, was die Hintergründe sind.“
Auch Sebastian Heerwart, Geschäftsführer der Freilichtspiele, verfolgte die Gemeinderatssitzung. Zur Änderung des Flächennutzungsplans hatte er einst große Bedenken geäußert. Es müsse dringend Sorge getragen werden, dass die Hunde des Inhabers nicht anschlagen, sagte er. Besucher und Bühnenbetrieb dürften nicht gestört werden. Einzelne Gemeinderäte teilten damals diese Sorgen. Wilfried
Kiechle (CSU) hatte gar gegen die Änderung gestimmt.
Außer für den Gartenbau-Betrieb bietet das Gewerbegebiet noch Platz für eine weitere Ansiedlung. Hintergrund, dass es überhaupt ausgewiesen wurde, ist die Bedeutung des ursprünglichen Betriebsgeländes der Gartenbau-Firma in Hörgers. Das hat Bürgermeister Konrad mit dem Inhaber getauscht, um es in künftige Verhandlungen um eine Ortsumfahrung im Norden der Gemeinde einbringen zu können. Während einer Sitzung im Oktober 2018 hatte er gesagt, dass die Umsetzung der GewerbegebietPlanung daher „strategisch von größter Wichtigkeit“sei.