Lindauer Zeitung

Hunde nahe der Freilichtb­ühne sorgen für Ärger

Der Inhaber einer Gartenbau-Firma bei der Spielstätt­e errichtet einen Bretterver­schlag - Auswirkung­en auf den Theater-Betrieb befürchtet

- Von Kerstin Schellhorn

- „Hammer!“Das war alles, was Gemeinderä­tin Helga Herb (Freie Wähler) zu den neuen Entwicklun­gen im Gewerbegeb­iet „Im Tal“nahe der Freilichtb­ühne Altusried während der jüngsten Sitzung sagte. Der Inhaber des dort neu angesiedel­ten Gartenbau-Betriebs hat einen Bretterver­schlag errichtet. Herb fürchtet, dass es sich um einen Zwinger für eine Hundezucht handelt. Die Tiere, die der Inhaber hält, hatten von Beginn an für Diskussion­en gesorgt. Denn manche Gemeinderä­te sorgten sich um negative Auswirkung­en auf den Spielbetri­eb.

Herb war es auch, die die Sprache auf den Bretterver­schlag brachte, indem sie Bürgermeis­ter Joachim Konrad danach fragte. Der entgegnete: „Der Eigentümer sagt, es sei ein Viehunters­tand. Wir werden das prüfen.“Für eine Hundezucht bräuchte der Mann eine Genehmigun­g, die das Landratsam­t Oberallgäu aber noch nicht erteilt habe.

Allerdings sei der Bau eines Zwingers dort wohl möglich, sagte Konrad. Weil sich das Grundstück am Waldrand nicht mehr auf der Flurnummer des Gewerbegeb­iets „Im Tal“befinde. Damit sich der Gartenbau-Betrieb dort ansiedeln konnte, hatte die Gemeinde vor nicht allzu langer Zeit den Flächennut­zungsund den Bebauungsp­lan geändert – mit entspreche­nden Lärm-Vorgaben. Konrad kommentier­te das Ganze mit den Worten: „Da kann sich jetzt jeder denken, was die Hintergrün­de sind.“

Auch Sebastian Heerwart, Geschäftsf­ührer der Freilichts­piele, verfolgte die Gemeindera­tssitzung. Zur Änderung des Flächennut­zungsplans hatte er einst große Bedenken geäußert. Es müsse dringend Sorge getragen werden, dass die Hunde des Inhabers nicht anschlagen, sagte er. Besucher und Bühnenbetr­ieb dürften nicht gestört werden. Einzelne Gemeinderä­te teilten damals diese Sorgen. Wilfried

Kiechle (CSU) hatte gar gegen die Änderung gestimmt.

Außer für den Gartenbau-Betrieb bietet das Gewerbegeb­iet noch Platz für eine weitere Ansiedlung. Hintergrun­d, dass es überhaupt ausgewiese­n wurde, ist die Bedeutung des ursprüngli­chen Betriebsge­ländes der Gartenbau-Firma in Hörgers. Das hat Bürgermeis­ter Konrad mit dem Inhaber getauscht, um es in künftige Verhandlun­gen um eine Ortsumfahr­ung im Norden der Gemeinde einbringen zu können. Während einer Sitzung im Oktober 2018 hatte er gesagt, dass die Umsetzung der Gewerbegeb­ietPlanung daher „strategisc­h von größter Wichtigkei­t“sei.

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FOTO: MARTINA DIEMAND Die Entwicklun­gen im Gewerbegeb­iet „Im Tal“haben die Altusriede­r Gemeinderä­te während ihrer jüngsten Sitzung beschäftig­t.

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