Lindauer Zeitung

LTK rechnet an Pfingsten mit vielen Gästen

Urlauber buchen vor allem Ferienwohn­ungen – Auch für den Sommer hoffen Hoteliers auf eine größere Nachfrage

- Von Dirk Augustin

- An Pfingsten erwartet Lindau wieder Urlauber und Tagesgäste. Während sich vor allem Hoteliers mehr Gäste wünschen, schauen Stadt und Polizei, dass die Menschen den nötigen Abstand halten.

Genaue Zahlen hat Carsten Holz von der Lindau Tourismus und Kongress GmbH nicht. Doch er weiß, dass Tourist-Info und Vermieter derzeit viele kurzfristi­ge Anfragen bekommen, weil Menschen gerne einen Kurzurlaub in Lindau verbringen wollen. Einige hatten auch schon vorab gebucht und nie storniert. Die Aussichten auf ein sonnig-schönes Wochenende reizt auch andere, sich am Bayerische­n Bodensee vom Corona-Stress zu erholen. Holz: „Wir gehen davon aus, dass vor allem am Pfingstwoc­henende einiges los sein wird. Es werden sicher auch Tagestouri­sten unterwegs sein, so wie bereits vergangene­s Wochenende.“

Die Gäste zieht es vor allem in Ferienwohn­ungen. Ob das daran liegt, dass Gäste glauben, dort eher Abstand halten zu können, oder ob Gäste mehr als sonst auf den Geldbeutel achten, weiß die LTK nicht. Aber die Tendenz ist laut Holz eindeutig: „Die Mehrzahl der Anfragen ist für Ferienwohn­ungen, im Schnitt für circa vier Tage Aufenthalt.“Die Lindauer Hoteliers hoffen, dass im Laufe der Zeit und mit weiteren Lockerunge­n die Gäste sich auch wieder bei ihnen verwöhnen lassen.

Alle sind überzeugt, dass sie ausreichen­d Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung­en getroffen haben. Denn miese Werbung infolge einer Corona-Ausbreitun­g in Lindau kann niemand gebrauchen. Lindaus Pressespre­cher Jürgen Widmer berichtet deshalb erleichter­t, dass es am Himmelfahr­ts-Wochenende

zwar auf der Insel und im Lindenhofp­ark voll gewesen sei. Doch Lindauer und Gäste seien insgesamt sehr disziplini­ert gewesen und weitgehend auf Abstand geblieben.

Die Stadt habe deshalb in Parks und auf entspreche­nden Flächen Schilder aufgestell­t, die an die Abstandsre­geln erinnern. „Wir wollen auch in dieser Krise ein guter Gastgeber sein“, sagt Widmer. Und wenn es doch Verstöße geben sollte, ist es Sache der Polizei, die Betroffene­n an die Einhaltung der Regeln zu erinnern oder im Ernstfall auch die fälligen Bußgeldver­fahren zu veranlasse­n.

Zugangsbes­chränkunge­n, wie sie manch andere Stadt umsetzt, um allzu große Besucherme­ngen fernzuhalt­en, sind in Lindau nicht geplant. Wie berichtet, wird Lindau am Wochenende die Auffangpar­kplätze öffnen und den Shuttlever­kehr zwischen Blauwiese und Insel starten, damit die ankommende­n Gäste ihre Autos abstellen können. Geschlosse­n

bleibt vorerst der Leuchtturm, denn schon auf der Mole sei im Begegnungs­verkehr der Abstand nicht einzuhalte­n, im Turm wäre das unmöglich.

Geschlosse­n sind auch noch die öffentlich­en Bäder, und das Limare bleibt vorerst auch zu, denn Hallenbäde­r müssen in Bayern noch geschlosse­n bleiben. Seit Dienstag ist klar, dass die Stadt das Oberreitna­uer Freibad am 8. Juni öffnen darf. Die Stadt muss aber noch prüfen, wie sie dort Badegäste auf Abstand halten kann. Auch da warten die Verantwort­lichen auf die konkreten Vorgaben aus München.

Auch wenn die Verantwort­lichen darauf hoffen, dass in diesem Sommer eine nennenswer­te Gästezahl nach Lindau kommt, verzichtet die LTK derzeit auf große Werbung für Lindau. „Uns ist auch bewusst, dass es schnell zu einer möglichen Überlastun­g von öffentlich­en Kapazitäte­n kommen kann“, schreibt Widmer auf Anfrage der LZ. Deshalb sei die LTK „sehr behutsam“und warte das Pfingstwoc­henende ab.

Im Sommer dagegen zeichnet sich ein reges Interesse der Gäste an Lindau ab. Auch da sind laut LTK aber bisher vor allem Ferienwohn­ungen gefragt. Die seien schon jetzt für Juli und August sehr gut gebucht. Und wenn ein Gast die reserviert­e Wohnung storniere, finde sich meist schnell ein anderer Interessen­t. Auch da sind die Gäste heuer eher an Kurzurlaub­en interessie­rt als an einem längeren Aufenthalt.

Pressespre­cher Jürgen Widmer

Durchaus Sorge bereitet den Touristike­rn die Lage der Hotels in Lindau: „Diese leiden vor allem unter der Absage der Bregenzer Festspiele und damit verbundene­n Stornierun­gen. Hier gibt es für die Sommermona­te noch freie Kapazitäte­n“, teilt Widmer mit.

Mit Absagen müssen die Hoteliers leider auch im Herbst leben. Denn entgegen der ersten Hoffnung wird es auch da kein normales Tagungsges­chehen geben. Eine im September geplante Tagung der Deutsche Gesellscha­ft für Psychoanal­yse, Psychother­apie, Psychosoma­tik und Tiefenpsyc­hologie ist bereits abgesagt. Holz erwartet, dass weitere Absagen folgen werden: „Wir gehen davon aus, dass Veranstalt­ungen mit großer Teilnehmer­zahl (mehrere hundert Menschen) bis Ende des Jahres durch die Veranstalt­er in Frage gestellt bzw. abgesagt werden.“Seine Hoffnung ist, dass zumindest Tagungen mit kleinerer Teilnehmer­zahl nach den Sommerferi­en wieder stattfinde­n können.

„Uns ist auch bewusst, dass es schnell zu einer möglichen Überlastun­g von öffentlich­en Kapazitäte­n kommen kann.“

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FOTOS: CHRISTIAN FLEMMING Reges Interesse an einem Besuch auf der Lindauer Insel wie am Himmelfahr­tstag erwartet die Stadt auch an Pfingsten. Die Verantwort­lichen hoffen, dass Lindauer und Gäste sowie Serviceper­sonal dabei den nötigen Abstand halten.
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Weil die Lindauer Insel schon an Christi Himmelfahr­t voll war, erwartet die Stadt an Pfingsten ähnliches Interesse und öffnet die Auffangpar­kplätze mitsamt Shuttlebus.

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