Lindauer Zeitung

Auch virtuell ganz vorne dabei

WYC-Segler qualifizie­ren sich fürs Finale der E-Sailing-Bundesliga

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(sz) - Sieben Events sind im Rahmen der virtuellen E-Sailing-Bundesliga absolviert worden – und der Württember­gische Yacht-Club (WYC) hat sich unter 68 Vereinen für das Finale der besten zwölf Clubs qualifizie­rt. Mit vier Top-Ten-Ergebnisse­n in den sieben Events hat der WYC Rang neun erreicht.

Mit dem Programm „Virtual Regatta“kann ein Spieler seine Yacht wie bei einer Regatta auf dem Bildschirm steuern. Die optimale Segelstell­ung und damit Geschwindi­gkeit übernimmt das Programm. Bis zu 20 Boote können in einer Wettfahrt, die etwa sieben Minuten dauert, teilnehmen. Bei der E-Sailing-Bundesliga laufen daher immer vier Wettfahrte­n gleichzeit­ig für die vier Gruppen. Die Regattareg­eln zwischen zwei Booten sind hinterlegt – und bei Verstößen ist die Geschwindi­gkeit des Schuldigen für zehn Sekunden reduziert. Gefragt sind neben taktischer Erfahrung – der virtuelle Wind ändert sich in Richtung und Stärke wie in der Realität – auch Geschickli­chkeit wie bei jedem Computersp­iel.

Für Spieler wie Zuschauer sind unterschie­dliche Perspektiv­en möglich und so können Teams den momentanen Umständen entspreche­nd per Telefonkon­ferenz zusammenar­beiten und versuchen, Vorteile heraushole­n. „Da ist man in einer ganz anderen Perspektiv­e unterwegs“, sagt Yannick Hafner, der einige Male als Taktiker mitgewirkt und die Spieler

für den WYC koordinier­t hatte, zum Unterschie­d von Spiel zu Realität. „Es geht sehr oft um die Kleinraumt­aktik, gerade im Vergleich zweier Boote nebeneinan­der. Da gibt es exemplaris­che Situatione­n, die kann man aufs reale Segeln übertragen“, so Hafner in einer Pressemitt­eilung des WYC. „Es ist schneller als auf dem Wasser, eine Wende dauert da keine ganze Sekunde, wo man sonst doch zu tun hat.“

Beim jüngsten Event am vergangene­n Freitag kooperiert­en Lukas Ammon und Tim Federspiel. Die taktischen Tipps gab Federspiel – von Norwegen aus. Denn er studiert in Oslo an der Business School. „Lukas und ich sind gute Freunde. Wir konnten so auch über Distanz einmal wieder gemeinsam segeln“, freut sich Tim Federspiel. „Als Taktiker gibt man dem Steuermann Infos über erkennbare Winddreher und wo die Gegner sind, damit man frei von Abwinden segeln kann“, erklärt er seine Aufgabe. Als Zuschauer kann er die Regattabah­n und den Verlauf in Echtzeit von oben betrachten. Per Telefon oder Skype stimmen sich die beiden dann ab – Tim aus Oslo, Lukas am Bodensee. Sie kamen beim siebten „Spieltag“auf den vierten Platz und verbessert­en den WYC damit in der Gesamtwert­ung auf Rang neun, welcher den Einzug ins Finale sicherte. Neben Ammon und Federspiel, Hafner und Carlo Schnetz war auch noch Oliver Munz aktiv für den WYC.

Im Finale der besten zwölf Vereine am Freitag, 5. Juni, werden zunächst drei Wettfahrte­n absolviert. Jede Wettfahrt zählt doppelt, das Vorrundene­rgebnis kommt einfach gezählt als viertes Ergebnis dazu. Die vier besten Vereine segeln ein „Final Four“. Wer hier zuerst zwei Siege hat, gewinnt – und der Sieger der vier Vereine im Finale nimmt einen Sieg als Bonus mit.

Start für das Finale ist am Freitag, 5. Juni, um 17.30 Uhr. Unter www.segelbunde­sliga.de wird eine zuschauerg­erechte Animation der Wettfahrte­n präsentier­t. Der Verlauf wird dabei kommentier­t – wie bei den realen Liga-Events.

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FOTO: SCREENSHOT WYC Mit dem vierten Platz im siebten virtuellen Event hat sich der WYC für das Finale der E-Sailing-Bundesliga am 5. Juni qualifizie­rt.

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