Bänke bleiben hinter Gittern
Zur Gartenschau-Baustelle:
Ja, liebe Lindauer, aus dem Spielplatz und dem Bänklesitzen wird wohl nix! Aus steuerlichen Gründen! Das soll die Stadt mir doch bitte genau erklären. Das heißt für uns, dass wir die Bänke ein Jahr lang vom Gitter aus bewundern dürfen. Danach müssen wir, um darauf sitzen zu können, bis Ende September 2021 Eintritt bezahlen.
Zur Betontreppe: Ich fürchte, dass sie der neue Hotspot für Krankenwagen wird. Da die Architekten an keine Beschattung gedacht haben, wird es bei einer Hitzewelle Opfer von Brandblasen, Sonnenstichen und Kreislaufbeschwerden geben. Herr Gfall hat ja schon bestätigt, dass es ein „bisschen“schwierig wird, ins Wasser zu gelangen. Da hat er reichlich untertrieben! Ich denke, auf diesen spitzen und scharfen Kieselsteinen (es gibt auch runde Steine) und an den Wellenbrechern sehe ich viele Schnitt- und Schürfverletzungen. Da wird es nicht lange dauern, dass ein Schild „Baden verboten“aufgestellt wird.
Ich sehe vielleicht sehr schwarz, würde mich aber auch sehr gerne täuschen .
Barbara Buton,
Lindau
Wie eingesperrt kamen sich viele Menschen in den vergangenen Wochen vor. Jetzt drängen sie zurück ins Leben: in die Betriebe und Schulen, an die Seen und in die Biergärten, in die Theater und Kinosäle.
Eine der Geschichten, die die Christen an Pfingsten bedenken, zeichnet eine ähnliche Bewegung nach: Die Jünger haben sich nach dem Tod Jesu in ein Haus eingeschlossen mit ihrer Trauer. Da steht plötzlich der Auferstandene in ihrer Mitte, ruft ihnen „Schalom!“zu und haucht sie mit seinem Atem an. Er stattet sie mit neuer Lebendigkeit, mit dem Heiligen Geist aus und schickt sie in die Welt hinaus!
Diese Pfingstgeschichte beginnt in Coronazeiten ganz neu zu uns zu sprechen: weil sie von Menschen erzählt, die aus ihrem persönlichen „Shutdown“herausgeholt werden, indem ihnen unbegrenzter Lebensgeist geschenkt wird. Weil sie beschreibt, wie sich Menschen für die Welt, das Leben und die Zukunft öffnen. Die Kraft, die den Jüngern aus ihrem „Shutdown“herausgeholfen hat, war unerschrockener Lebensmut, bedingungslose Liebe, eine Zusage, die wir „Heiliger Geist“nennen. Könnte der Geist Gottes auch für uns zur Kraftquelle werden? Wie soll das gelingen, wo wir uns diesen Geist Gottes kaum vorstellen können? Die Bibel bringt ihn mit Wind und Feuer in Verbindung, also mit Naturmächten, aber macht das den Geist wirklich greifbarer? Wo können wir Geist in uns erfahren?
Mein Zugang zum Heiligen Geist ist mein eigener Atem. Mein Einatmen,
mein Ausatmen, die Grundlage meines Lebens, ohne Atem würde ich nicht existieren. Ich mache ihn nicht, ich treffe keine bewusste Entscheidung, zu atmen, sondern es passiert einfach. Mein Atmen zeigt mir, dass die Kraft des Heiligen Geistes in mir wohnt.
Davon weiß auch das Alte Testament zu erzählen. Dort wird der Geist Gottes hebräisch Ruach, übersetzt Wind oder Atem, genannt. In einer der Schöpfungsgeschichten heißt es in einem schönen Bild, dass Gott einen Erdklumpen nimmt, daraus den Menschen formt und ihm Atem einhaucht. Der Mensch ist Erdwesen, beseelt mit dem Geist Gottes. Daran erinnert auch der Auferstandene, als er vor den Jüngern steht, die in ihrer Angst eingeschlossen sind, und sie anhaucht, als wollte er sagen: „Hier habt ihr meinen Atem, den
Atem der Welt, es ist meine Gabe an euch, und jetzt geht hin und lasst die Geistkraft durch euch wirken!“
Ich finde es stark, mir vorzustellen: Die Geistkraft Gottes lebt in mir. Sie lebt nicht nur in mir, sondern in jedem Menschen. Sie kann uns helfen, die Lebensfreude neu zu entdecken. Sie kann uns Augen und Ohren aufsperren für den blauen Himmel, die blühenden Rosen und die summenden Bienen.Sie kann uns dazu animieren, freundlicher mit uns selbst umzugehen, uns etwas zuzutrauen und zu staunen über die großen und kleinen Wunder in und um uns. Sie kann uns dankbarer für die Menschen machen, die uns an die Seite gestellt sind. Durch die Freude bekommt das Leben Farbe und Geschmack. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein geistreiches und freudiges Pfingstfest!