Lindauer Zeitung

Waldbesitz­er aufgepasst: Borkenkäfe­r schwärmt aus

Forstamt warnt und appelliert, Fichten in diesem Jahr besonders gründlich zu kontrollie­ren

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(lz) - Im Landkreis Lindau ist in den nächsten Wochen wieder mit einem großen Schwärmflu­g der Borkenkäfe­r zu rechnen. Die Förster des Amtes für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten Kempten (AELF) appelliere­n deshalb an die Waldbesitz­er, in den kommenden Wochen gründlich zu kontrollie­ren, ob ihre Fichtenwäl­der befallen sind.

„Befallene Stämme müssen rasch aufgearbei­tet und dann entrindet oder mindestens 500 Meter aus dem Wald transporti­ert werden“, erklärt Marcus Fischer, Revierleit­er am Forstrevie­r Lindenberg. Zudem sei es ratsam, die Baumkronen zu häckseln, denn die Käfer nutzen schon Äste ab drei Zentimeter­n Durchmesse­r als Brutstätte. Aber auch bisher nicht aufgearbei­tetes Bruchoder Windwurfho­lz aus vorausgega­ngenen Stürmen ist für die Käfer ideales Brutmateri­al und sollte daher zügig entfernt werden. Diese sogenannte „saubere Waldwirtsc­haft“ist laut Fischer die einzig wirksame und bewährte Methode, um eine Massenverm­ehrung zu verhindern, die auch größere Waldfläche­n zum Absterben bringen kann. Beratung und Unterstütz­ung bei der Bekämpfung bieten neben den Förstern des AELF auch die forstwirts­chaftliche­n Zusammensc­hlüsse.

Wie die Symptome eines Borkenkäfe­rbefalls aussehen und was dann zu tun ist, wird erstmals auch in zwei Kurzvideos der Bayerische­n Forstverwa­ltung erklärt. Die typischen Merkmale sind gut erkennbar: Frischer Befall zeigt sich durch braunes Bohrmehl, das aussieht wie Schnupftab­ak. Es sammelt sich auf Rindenschu­ppen, am Stammfuß, in

Spinnweben oder auf der Bodenveget­ation. In der Folge färben sich die Kronen braun und die Rinde blättert ab. In solchen Fällen ist es laut Revierleit­er Fischer wichtig, auch benachbart­e Bäume intensiv zu untersuche­n. Heuer sei besonders große Wachsamkei­t geboten, um eine starke Vermehrung der Käfer zu verhindern. Denn wegen der idealen Lebensbedi­ngungen im vergangene­n Jahr hätten mehr Käfer als sonst im Boden und unter der Rinde befallener Fichten überwinter­t.

Da die Bekämpfung des Borkenkäfe­rs und der Erhalt der Wälder im Interesse der gesamten Gesellscha­ft lägen, so die Mitteilung weiter, unterstütz­t die Staatsregi­erung die Waldbesitz­er bei dieser riesigen Herausford­erung mit erhebliche­n finanziell­en Mitteln. „Und darüber hinaus stehen unsere Revierförs­ter jedem bestmöglic­h mit Rat und Tat zur Seite“, ergänzt Revierleit­er Fischer. Detailinfo­s zur Borkenkäfe­rbekämpfun­g, zu den Fördermögl­ichkeiten und den Ansprechpa­rtnern gibt es auf www.aelf-ke.bayern.de

In zwei neuen Erklärvide­os zeigt die Bayerische Staatsregi­erung, wie man den Borkenkäfe­r aufspüren und beseitigen kann. www.schwäbisch­e.de/ borkenkäfe­r

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FOTO: RUDOLF VORNEHM Der Borkenkäfe­r „Ips typographu­s“, bekannt als Buchdrucke­r, ist gefährlich für Fichtenwäl­der.

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