Lindauer Zeitung

Marathon-Verhandlun­gen im Kanzleramt

Koalition ringt um Konjunktur­paket – Streit um Kaufprämie, Familienbo­nus und Entschuldu­ng von Kommunen

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(dpa) - Die Verhandlun­gen über das milliarden­schwere Konjunktur­programm in der CoronaKris­e sind für die Spitzen der schwarz-roten Koalition zur Geduldspro­be geworden. Auch am zweiten Tag rangen Union und SPD im Kanzleramt stundenlan­g um entscheide­nde Knackpunkt­e wie Kaufprämie­n für Autos, Zuschüsse für Familien und die Entschuldu­ng von

Kommunen. Am Mittwoch zeichnete sich bis zum Abend noch kein Durchbruch ab. Zuvor hatte es immer wieder längere Pausen gegeben, in denen Union und SPD getrennt voneinande­r berieten.

Am Verhandlun­gstisch saßen neben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzle­r Olaf Scholz (SPD) die Partei- und Fraktionsc­hefs der Koalitions­partner. Weil die Vorstellun­gen

noch weit auseinande­r lagen, hatten sie in der Nacht zum Mittwoch ihre Gespräche nach rund neun Stunden zunächst unterbroch­en. Ziel war eine Einigung noch am Mittwoch.

Nach den kurzfristi­gen Hilfen in der Corona-Krise sollen nun Konjunktur­hilfen die Wirtschaft wieder ankurbeln. Es gehe vor allem um Investitio­nen und darum, die Kaufkraft vor allem von Familien zu erhöhen, sagte Arbeitsmin­ister Hubertus Heil (SPD). Über Details der Verhandlun­gen hatten Union und SPD Stillschwe­igen vereinbart. 60 bis 70 Vorschläge lagen auf dem Tisch, entschiede­n werden sollte dann aber über ein Gesamtpake­t. Klar war, dass nicht alle Wünsche finanzierb­ar sein würden, zumal die Steuereinn­ahmen wegen der Corona-Krise sinken.

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