Kleingärtner am Häfler Seewald sind erleichtert
(bbb) - Die Kleingärtner entlang der Bahnlinie nach Ravensburg sind erleichtert über die Entscheidung von Liebherr, die geplante Erweiterung am Seewald in Friedrichshafen auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Ungefähr zwei Drittel der 9854 Quadratmeter großen Fläche hätten Bestandteil des Bebauungsplans „Adelheidstraße Ost“werden sollen, der für die beabsichtigte Erweiterung der Liebherr Aerospace GmbH und der ATT GmbH aufgestellt werden sollte. Liebherr gab am Donnerstag bekannt, die Pläne auf unbestimmte Zeit auf Eis zu legen. Als Grund dafür nannte das Unternehmen die schwierige wirtschaftliche Lage und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Luftfahrtbranche.
„Die Gärten sind ein Rückzugsort für uns“, sagt Pächterin Martina Loth-Haas. Sie sei deshalb sehr erleichtert über die Entscheidung von Liebherr. Mit Blick auf die angedachte Teilordung des Seewalds und Verdrängung der Gärten hofft sie, dass das Unternehmen nach einer alternativen Lösung sucht, wenn die Erweiterung wieder auf die Agenda kommt. „Ich bin mir sicher, dass eine andere Lösung gefunden werden kann“, sagt sie. „Wir hoffen, dass Liebherr sieht, dass die Bevölkerung hinter dem Erhalt des Seewalds steht. Und wir hängen an unseren Gärten.“
Die Kleingärtner hatten 888 Unterschriften gesammelt und sie Baubürgermeister Stefan Köhler überreicht. Sie haben die Flächen von der Deutschen Bahn gepachtet, doch die Stadt Friedrichshafen hatte die Fläche gekauft, um sie in den Bebauungsplan für die Liebherr-Erweiterung aufzunehmen. Angaben der Gärtner zufolge hatten zunächst weder die Stadt noch Vertreter von Liebherr sie über die Planungen informiert. Neben den Kleingärtnern hatte auch ein Aktionsbündnis aus Greenpeace, Bund Naturschutz und Nabu gegen die geplante Abholzung des Seewalds protestiert.
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