Tomotion-Fahrer gehen in der Pandemie neue Wege
Der Ausfall mehrerer Rennveranstaltungen hat die Saison des Lindauer Mountainbike-Teams nachhaltig geprägt
(sz) - Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben im Jahr 2020 nachhaltig geprägt. Für viele Mitglieder des Lindauer MountainbikeTeams Tomotion bedeutete sie vor allem eines: wenige bis gar keine Rennen. „Viele Veranstalter scheuten Aufwand und Verantwortung, welche die Organisation einer Sportveranstaltung in Pandemiezeiten mit sich bringt, sodass nur ein Bruchteil der geplanten Mountainbikerennen tatsächlich stattfanden“, teilte Tomotion im Zuge seines Saisonrückblicks mit. Einige rennbegeisterte Teammitglieder nahmen spät in der Saison doch noch an Rennen teil. Andere ließen sich kreative Alternativen einfallen und suchten sich ihre eigenen Herausforderungen auf dem Bike.
Nachdem ab Juni die Corona-Beschränkungen gelockert wurden, fanden im Sommer immerhin drei der ursprünglich geplanten elf Tomotion-Teamrennen mit strengen Sicherheitsauflagen statt: die Sigma Bike Challenge in Neustadt an der Weinstraße, die „Grüne Hölle Freisen“und der Herbstklassiker „Albgold Trophy“in Trochtelfingen auf der Schwäbischen Alb.
In Neustadt standen ein rund Dutzend Tomotion-Fahrer an der Startlinie, von denen
vom TNT-Team sowie die den Sprung aufs Altersklassen-Podium schaffte, ein besonders starkes Rennen fuhren. Sieben Fahrer des Lindauer Mountainbike-Teams nutzten Anfang September dann die Chance, das Zwei-Stunden-Rennen „Grüne Hölle Freisen“im Saarland zu fahren.
verbsuchte dabei auch einen Erfolg und siegte in der U19-Kategorie.
Marcel Scheu Gabi Scheu, van Sterkenburg Mark Jagenow, Gwenda Jos Rüsing
wurde bei den Seniorinnen Zweite. An der „Albgold Trophy“nahmen Anfang Oktober acht Teammitglieder teil. Bei diesem schnellen Rennen mit geringem Trailanteil legten drei Tomotion-Fahrer die 46 Kilometer lange Strecke trotz starkem Wind mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 30 km/h zurück. Mark Jagenow, der in der Vorwoche beim Trail Hype in Titisee Neustadt einen Altersklassensieg eingefahren hatte, war der schnellste TomotionFahrer. Mit etwas Detektivarbeit brachte er es in der Saison 2020 auf insgesamt 13 Renneinsätze.
Für war es trotz Corona-Beschränkungen eine erfolgreiche Rennsaison. Mitte Februar verband sie eine außergewöhnliche Urlaubsreise mit einem sportlichen Erfolg und fuhr mit ihrem Lebenspartner Olivier Guth in der Mixed-Kategorie des zweitägigen Wüstenrennens Samarathon in Israel den Gesamtsieg ein. Eine Woche
Danièle Troesch
nach ihrer Rückkehr sicherte sie sich den zweiten Platz der Damen-Gesamtwertung beim Raid Poli Mountainbike-Marathon in Südfrankreich. Im August erkämpfte sich das Duo Troesch/Guth Platz fünf der MixedGesamtwertung beim fünftägigen Swiss Epic.
Beim dreitägigen Mouflon Tracks Etappenrennen in Polen freute sich Tomotion-Neuzugang
über Platz drei seiner Alterskategorie. aus Amtzell beschritt in der Lockdown-Zeit neue Wege und nahm an etlichen virtuellen Zwift-Rennen der German Cycling Academy (GCA) teil. Im Verlauf von mehreren Zwift-Rennserien schaffte es das Tomotion-Nachwuchstalent des Öfteren aufs virtuelle Podium.
Viele andere Tomotion-Teammitglieder verzichteten in diesem besonderen Jahr auf Rennteilnahmen und widmeten sich anderen Projekten. Einige der selbstgestellten Herausforderungen
Evgeny Sidorenko Niklas Gathof
verlangten ähnlich viel Energie und Durchhaltevermögen wie ein Rennen. So absolvierte
gemeinsam mit seinem Freund André Haußmann den Stoneman Taurista innerhalb von 24 Stunden und erkämpfte sich damit eine weitere Stoneman-Trophäe in Gold.
schaffte mit einem „Everesting 10K Roam“seinen zweiten Eintrag in die Everesting Hall of Fame. Außerdem fand er heraus, dass es möglich ist, an einem einzigen Tag 500 Kilometer auf dem Rad zurückzulegen. absolvierte Anfang Mai sein erstes Everesting: Damit ist eine Aktivität gemeint, bei der Radfahrer einen bestimmten Hügel mehrmals auf- und absteigen, um insgesamt mindestens 8848 Meter zu erklimmen. Und Bürgin schaffte mit 9129 gefahrenen Höhenmetern auf Anhieb die Aufnahme in die Everesting Hall of Fame. Anfang Juli nahm er dann mit
eine „Belchen hoch drei“-Tour in Angriff, in deren Verlauf die beiden drei Gipfel in drei Ländern an einem Tag bezwangen – ein Unternehmen, das sich auf 311 Kilometer und 4231 Höhenmeter summierte.
Manche Tomotion-Teammitglieder legen nun über den Winter die Füße hoch, um im Frühjahr wieder ins Training einzusteigen. Die Leistungsträger im Team haben nach einer mehrwöchigen Saisonpause bereits jetzt mit einem strukturierten Training für die Saison 2021 begonnen. „Eines wird wohl allen Mountainbike-Enthusiasten gemein sein: die Spannung, was das Mountainbike-Jahr 2021 für sie bereit hält und in welchem Rahmen und Umfang sie ihren Sport dann ausüben können“, so Tomotion in ihrer Mitteilung.
Jan Finster Heiko Röhrig Ernst Daniel Bürgin Sascha