Weißensberger Schule wappnet sich gegen Starkregen
Schulverbandsversammlung beschließt umfassenden Wasserschutz für 365 000 Euro
-●365 000 Euro will der Schulverband Sigmarszell-Weißensberg in die Hand nehmen, um die Weißensberger Grundschule wasserfest zu machen. Auslöser für diese Entscheidung war ein Starkregenereignis im Juni. Damit die Schule für die Zukunft gewappnet ist, bedarf es allerdings verschiedener Maßnahmen. Auf der jüngsten Schulverbandsversammlung einigten sich die Verbandsräte darauf, einen Teil der Arbeiten im kommenden Jahr und einen zweiten im Jahr darauf zu verwirklichen.
„Die Feuerwehr war bis Mitternacht tätig, um das ganze Wasser rauszukriegen“, schloss Hans Kern auf der jüngsten Sitzung die Schilderung jener Starkregenfälle im Juni, die Schäden in und an der Grundschule Weißensberg verursacht haben. Wie der Schulverbandschef dem Gremium erklärt hatte, habe es am 13. Juni derart stark geregnet, dass die Wassermassen über die südöstlich des Gebäudes gelegene Böschung hinweg direkt in die Lichtschächte im Obergeschoss hinein geflossen seien. Die Räume im Untergeschoss, also die Toiletten und die Mittagsbetreuung ebenso wie das Hausmeisterbüro und die Mensa, seien „komplett“durchflutet gewesen. Während ein Teil des Wassers dann über den Haupteingang wieder hinausgeflossen war, brauchte die Feuerwehr ganze drei Stunden, um die Klassenräume trocken zu bekommen.
Vor diesem Hintergrund und um künftige Schäden zu verhindern, hatte der Schulverbandschef die Situation vom Ingenieurbüro Zimmermann und Meixner untersuchen lassen. Die Ergebnisse wiederum stellte Bernd Zimmermann dem Gremium auf der Sitzung vor.
So erklärte er, dass das Grundproblem im Juni darin bestanden habe, dass die vorhandenen Entwässerungseinrichtungen der Schule die großen Wassermassen, die die Böschung hinuntergelaufen kamen, nicht aufnehmen konnten. Den
Grund dafür habe eine Kanalinspektion deutlich gemacht. Demnach seien die Leitungen marode und kaputt. Wurzeln und Verkrustungen ließen das eindringende Wasser nicht mehr ungehindert durch die Rohre fließen, wodurch es bei Starkregenfällen zu Verstopfungen komme. Die Folge war, dass sich das Wasser über die Lichtschächte seinen Weg gesucht hat. Und abgesehen davon, dass die Lichtschächte ihrerseits ebenfalls teilweise verstopft seien, sei überdies der Querschnitt der Leitungen zu gering.
Um in der Zukunft vor den Auswirkungen solcher Starkregenereignisse gewappnet zu sein, schlug der Ingenieur verschiedene Maßnahmen vor. So sprach er sich für eine Art Rinne aus, eine „Mulde“in der Wiese, durch die das Wasser, das von der Böschung herunterläuft, kontrolliert abfließt. Zudem sah er den Austausch der Rohre durch solche mit einem größeren Querschnitt als notwendig an. Hinzu kommen das Setzen neuer Schächte und das Reinigen der alten. Um die Schäden in den Leitungen zu beheben, die unter dem Gebäude sind, empfahl er Inliner.
Zudem empfahl er dringend die Sanierung und Erneuerung der Entwässerung des Schulhofs. „Der Schulhof ist nicht unbedingt erforderlich, aber empfehlenswert“, sagte er und erklärte, dass in den Sommerferien des kommenden Jahres ein Großteil der Maßnahmen zu schaffen sei. Die Kosten bezifferte er auf insgesamt 365 000 Euro brutto.
„Das ist ein Mords-Kostenblock, mit dem wir da überrascht wurden“, sagte Kern und erklärte, dass er gemeinsam mit seinem Stellvertreter Jörg Agthe zu dem Schluss gekommen sei, die Maßnahmen und damit die Kosten auf zwei Jahre zu verteilen.
„Das ist vertretbar, das in zwei Abschnitten zu machen“, gab ihm Zimmermann Recht und mahnte: „Aber man darf es nicht auf die lange
Bank schieben.“So sollen nach Willen der Schulverbandsversammlung im kommenden Jahr, also 2021, Maßnahmen in Höhe von 255 000 Euro unternommen werden. Arbeiten in Höhe der restlichen 110 000 Euro, und das ist vor allem der Schulhof, sind dann erst ein Jahr später, im Jahr 2022, fällig.