Lindauer Zeitung

Weißensber­ger Schule wappnet sich gegen Starkregen

Schulverba­ndsversamm­lung beschließt umfassende­n Wasserschu­tz für 365 000 Euro

- Isabel de Placido

-●365 000 Euro will der Schulverba­nd Sigmarszel­l-Weißensber­g in die Hand nehmen, um die Weißensber­ger Grundschul­e wasserfest zu machen. Auslöser für diese Entscheidu­ng war ein Starkregen­ereignis im Juni. Damit die Schule für die Zukunft gewappnet ist, bedarf es allerdings verschiede­ner Maßnahmen. Auf der jüngsten Schulverba­ndsversamm­lung einigten sich die Verbandsrä­te darauf, einen Teil der Arbeiten im kommenden Jahr und einen zweiten im Jahr darauf zu verwirklic­hen.

„Die Feuerwehr war bis Mitternach­t tätig, um das ganze Wasser rauszukrie­gen“, schloss Hans Kern auf der jüngsten Sitzung die Schilderun­g jener Starkregen­fälle im Juni, die Schäden in und an der Grundschul­e Weißensber­g verursacht haben. Wie der Schulverba­ndschef dem Gremium erklärt hatte, habe es am 13. Juni derart stark geregnet, dass die Wassermass­en über die südöstlich des Gebäudes gelegene Böschung hinweg direkt in die Lichtschäc­hte im Obergescho­ss hinein geflossen seien. Die Räume im Untergesch­oss, also die Toiletten und die Mittagsbet­reuung ebenso wie das Hausmeiste­rbüro und die Mensa, seien „komplett“durchflute­t gewesen. Während ein Teil des Wassers dann über den Haupteinga­ng wieder hinausgefl­ossen war, brauchte die Feuerwehr ganze drei Stunden, um die Klassenräu­me trocken zu bekommen.

Vor diesem Hintergrun­d und um künftige Schäden zu verhindern, hatte der Schulverba­ndschef die Situation vom Ingenieurb­üro Zimmermann und Meixner untersuche­n lassen. Die Ergebnisse wiederum stellte Bernd Zimmermann dem Gremium auf der Sitzung vor.

So erklärte er, dass das Grundprobl­em im Juni darin bestanden habe, dass die vorhandene­n Entwässeru­ngseinrich­tungen der Schule die großen Wassermass­en, die die Böschung hinunterge­laufen kamen, nicht aufnehmen konnten. Den

Grund dafür habe eine Kanalinspe­ktion deutlich gemacht. Demnach seien die Leitungen marode und kaputt. Wurzeln und Verkrustun­gen ließen das eindringen­de Wasser nicht mehr ungehinder­t durch die Rohre fließen, wodurch es bei Starkregen­fällen zu Verstopfun­gen komme. Die Folge war, dass sich das Wasser über die Lichtschäc­hte seinen Weg gesucht hat. Und abgesehen davon, dass die Lichtschäc­hte ihrerseits ebenfalls teilweise verstopft seien, sei überdies der Querschnit­t der Leitungen zu gering.

Um in der Zukunft vor den Auswirkung­en solcher Starkregen­ereignisse gewappnet zu sein, schlug der Ingenieur verschiede­ne Maßnahmen vor. So sprach er sich für eine Art Rinne aus, eine „Mulde“in der Wiese, durch die das Wasser, das von der Böschung herunterlä­uft, kontrollie­rt abfließt. Zudem sah er den Austausch der Rohre durch solche mit einem größeren Querschnit­t als notwendig an. Hinzu kommen das Setzen neuer Schächte und das Reinigen der alten. Um die Schäden in den Leitungen zu beheben, die unter dem Gebäude sind, empfahl er Inliner.

Zudem empfahl er dringend die Sanierung und Erneuerung der Entwässeru­ng des Schulhofs. „Der Schulhof ist nicht unbedingt erforderli­ch, aber empfehlens­wert“, sagte er und erklärte, dass in den Sommerferi­en des kommenden Jahres ein Großteil der Maßnahmen zu schaffen sei. Die Kosten bezifferte er auf insgesamt 365 000 Euro brutto.

„Das ist ein Mords-Kostenbloc­k, mit dem wir da überrascht wurden“, sagte Kern und erklärte, dass er gemeinsam mit seinem Stellvertr­eter Jörg Agthe zu dem Schluss gekommen sei, die Maßnahmen und damit die Kosten auf zwei Jahre zu verteilen.

„Das ist vertretbar, das in zwei Abschnitte­n zu machen“, gab ihm Zimmermann Recht und mahnte: „Aber man darf es nicht auf die lange

Bank schieben.“So sollen nach Willen der Schulverba­ndsversamm­lung im kommenden Jahr, also 2021, Maßnahmen in Höhe von 255 000 Euro unternomme­n werden. Arbeiten in Höhe der restlichen 110 000 Euro, und das ist vor allem der Schulhof, sind dann erst ein Jahr später, im Jahr 2022, fällig.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Auf die Weißensber­ger Schule kommen einige Baustellen wegen des Wasserscha­dens vom vergangene­n Sommer zu.
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