Lindau nähert sich der Sieben-Tage-Quote von 200
Weil neuerdings die Zahlen des RKI gelten, gibt es noch keine Ausgangssperre
(dik) - Nach den Zahlen des Landesamts für Gesundheit würden in Lindau ab diesen Donnerstag verschärfte Corona-Schutzmaßnahmen gelten. Doch neuerdings sind die Zahlen des RKI maßgeblich.
Manch ein Lindauer ist erschrocken, als er am Mittwoch im Internet die Corona-Zahlen des Bayerischen Landesamts für Gesundheit abgerufen hat. Denn demnach hätte Lindau die Grenze von 200 neuen Fällen innerhalb einer Woche, berechnet auf 100 000 Einwohner, knapp überschritten. Doch Sibylle Ehreiser, Pressesprecherin des Landratsamts, klärt auf, dass neuerdings die Zahlen des Robert-Koch-Instituts maßgeblich sind. Und dort lag die Sieben-TageQuote für Lindau zunächst nur bei 183.
Unterschiedlich sind die Zahlen, weil sie zu verschiedenen Zeitpunkten erhoben werden. Das RKI bildet nach eigenen Angaben den Stand um 0 Uhr ab, das Landesamt für Gesundheit den Stand acht Stunden später. Klar ist, dass die Zahl der Neuinfektionen
im Landkreis derzeit zu hoch ist.
Ehreiser berichtet, dass es sich um neue Fälle handelt, die aber zu einem großen Teil mit den bereits bekannten Corona-Ausbrüchen zusammenhängen. Wie berichtet, gibt es beispielsweise im Heilig-Geist-Hospital sehr viele Fälle, ähnliches gilt für Altenheime im Westallgäu. Solche sogenannten Cluster lassen schnell Fallzahlen in die Höhe steigen.
Ehreiser bestätigt, dass das Landratsamt sich auf den Fall vorbereitet, dass die Zahlen bei der Sieben-TageQuote auch gemäß Zählung des RKI die 200er Marke überschreiten. Dann muss das Landratsamt strenge Maßnahmen umsetzen: Dazu gehören zum Beispiel eine Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr. Die Schulen müssen alle Klassen ab der Jahrgangsstufe acht in den Fernunterricht schicken. Musikschulen und Fahrschulen dürfen nicht mehr unterrichten. Diese Regeln gelten so lange, bis der Landkreis wieder mindestens sieben Tage unter der 200er Marke bleibt.