Lindauer Zeitung

Stimmen von Eriskirche­rn haben Gewicht

Einwohner haben Chance auf Teilnahme am „Bürgerrat Deutschlan­ds Rolle in der Welt“

- Von Brigitte Geiselhart

- Die Stimme zu erheben und bundesweit gehört zu werden – diese Chance haben 44 Bürgerinne­n und Bürger aus Eriskirch. In einem Zufallsver­fahren wurden sie ausgelost und sind damit potenziell­e Kandidaten für den „Bürgerrat Deutschlan­ds Rolle in der Welt“, der bereits im Januar an den Start geht – und aufgrund der Corona-Pandemie als Online-Plattform durchgefüh­rt wird.

Alle ausgewählt­en Teilnehmer­innen und Teilnehmer werden an sechs Mittwochab­enden und an vier Samstagen unter der Moderation der Beteiligun­gsinstitut­e ifok, nexus und IPG über Deutschlan­ds Außenpolit­ik diskutiere­n. In Zusammenar­beit mit einem wissenscha­ftlichen Beratungsg­remium

werden auch Fachleute zu den einzelnen Untertheme­n eingeladen. So sollen die unterschie­dlichen Standpunkt­e zu Deutschlan­ds internatio­naler Rolle verdeutlic­ht und die Fragen der Teilnehmen­den beantworte­t werden können.

Der Bürgerrat ist bereits der zweite seiner Art und wurde wiederum vom Verein „Mehr Demokratie e.V.“initiiert. Auch der Ältestenra­t des Bundestags hatte sich für einen Bürgerrat zur Außenpolit­ik des Landes ausgesproc­hen. Die Schirmherr­schaft hat Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble übernommen. An ihn werden die Empfehlung­en des Bürgerrats zu Deutschlan­ds Rolle in der Welt im März 2021 übergeben.

Warum gerade Bürgerinne­n und Bürger aus Eriskirch? Für die Zusammenst­ellung des Bürgerrats wurden 84 Gemeinden aus ganz Deutschlan­d ausgelost – unter ihnen Eriskirch. Zufällig wurden auch 44 Adressen aus dem Einwohnerm­elderegist­er gezogen. In Baden-Württember­g sind insgesamt 638 Menschen eingeladen, sich für den Bürgerrat mit Angaben zur eigenen Person anzumelden. In einem zweiten Schritt wählen die Beteiligun­gsinstitut­e die Teilnehmen­den nach den Kriterien Alter, Geschlecht, Bundesland, Bildungsab­schluss, Migrations­hintergrun­d und Wohnortgrö­ße unter den Anmeldunge­n aus. Schlussend­lich werden 160 Frauen und Männer aus dem gesamten Bundesgebi­et dem Bürgerrat angehören.

„Die Gesprächsr­unden des Bürgerrate­s finden in Kleingrupp­en statt und werden profession­ell von den Beteiligun­gsinstitut­en moderiert“, betont Claudine Nierth, Bundesvors­tandsprech­erin von „Mehr Demokratie“.

Bei der technische­n Ausstattun­g oder Bedienung werden die Teilnehmen­den demnach unterstütz­t und erhalten darüber hinaus eine Aufwandspa­uschale von insgesamt 450 Euro. Vorkenntni­sse sind keine nötig. „Die Zufallsaus­wahl bringt auch Menschen mit an den Tisch, die sich ungefragt kaum einmischen würden. Die Teilnehmen­den werden so ausgewählt, dass der Bürgerrat den Querschnit­t der Bevölkerun­g widerspieg­elt – ein Mini-Deutschlan­d“, sagt Claudine Nierth weiter.

Die Anmeldefri­st für die eingeladen­en Personen läuft noch bis Sonntag, 20. Dezember. „Nutzen Sie die Möglichkei­t, die Ihnen der Zufall beschert hat, und bringen Sie Ihre Vorstellun­gen und Fragen ein beim Bürgerrat Deutschlan­ds Rolle in der Welt“, sagt Claudine Nierth ermutigend. (sz)

Weitere Informatio­nen zum Bürgerrat und zu den ausgeloste­n Gemeinden gibt es unter: www.deutschlan­ds-rolle. buergerrat.de

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