Lindauer Zeitung

Uiguren-Überwachun­g: Griezmann kündigt Sponsorenv­ertrag mit Huawei

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Aus Protest gegen Chinas Umgang mit der muslimisch­en Minderheit der Uiguren hat Fußball-Weltmeiste­r Antoine Griezmann ein Zeichen gesetzt. Der Franzose beendete seinen Werbevertr­ag mit dem chinesisch­en Telekom-Konzern Huawei. Seine Entscheidu­ng gab der 29-Jährige auf seinem von 31 Millionen Fans abonnierte­n Instagram-Kanal bekannt. Der Stürmer des FC Barcelona berief sich auf den „starken Verdacht“, dass sich Huawei an der Überwachun­g der Uiguren in der chinesisch­en Provinz Xinjiang beteiligt habe. Griezmann erklärte, Huawei habe an der Entwicklun­g einer speziellen Gesichtser­kennungsso­ftware zur Identifizi­erung der Muslime mitgewirkt. Wegen dieses sogenannte­n „Uiguren-Alarms“kündige er seine „Partnersch­aft mit sofortiger Wirkung“. Der Fußballsta­r rief Huawei auf, sich aktiv für eine Besserstel­lung der Uiguren in China einzusetze­n. Die Huawei-Niederlass­ung in Frankreich kommentier­te den Schritt nicht. In den USA hatte die auf Videoüberw­achung spezialisi­erte Forschungs­gruppe IPVM über den „Uiguren-Alarm“berichtet. Sie berief sich auf interne Dokumente von Huawei über Testreihen. Human Rights Watch erklärte zudem, in Xinjiang seien Muslime festgenomm­en worden, nachdem sie mit einer Software identifizi­ert worden seien. Angaben von Menschenre­chtsgruppe­n und Experten zufolge sind mehr als eine Million Uiguren von Chinas Regierung in Xinjiang interniert. China bezeichnet die Lager als Bildungsze­ntren für Umschulung­en und Deradikali­sierung. Einflussre­iche Europa-Politiker rufen wegen der Menschenre­chtsverlet­zungen zu einer Debatte über einen Boykott der Olympische­n Winterspie­le 2022 in Peking auf. (AFP/SID)

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FOTO: LLUIS GENE/AFP Setzt ein Zeichen: Barcelonas Mittelfeld­spieler Antoine Griezmann

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