Auf zu neuen Gipfeln
Nach ihren Erfolgen bei den Olympischen Jugendspielen bereitet sich Skibergsteigerin Sophia Wessling auf ihre erste Weltcupsaison vor
(sz) - Einen großen Traum hat sich Sophia Wessling bereits im Januar erfüllt: Bei ihrer ersten Teilnahme an den Olympischen Jugendspielen gelangen der 17-jährigen Skibergsteigerin gleich mehrere TopTen-Platzierungen. Nun bereitet sich die junge Lindauerin intensiv auf ihre Wettkampfsaison 2020/2021 vor, die in Kürze beginnen wird.
Bislang lief das Training jedoch alles andere als rund. Da viele Wettkämpfe im Berglauf sowie Straßenradund Mountainbikerennen, an denen die Wintersportathleten im Sommer normalerweise teilnehmen, aufgrund der Corona-Pandemie ausfielen, war eine fortlaufende Überprüfung des Leistungsstands unter Wettkampfbedingungen in diesem Jahr sehr schwierig. Immerhin konnten Trainingslager der Skibergsteiger im Sommer und Herbst unter Einhaltung der geltenden Corona-Vorsichtsmaßnahmen weitgehend normal stattfinden, heißt es in einer Mitteilung des Sportunternehmens Tomotion, wo Wessling unter Andrea Potratz trainiert. Da die Grenzen zu Österreich und der Schweiz bis weit in den
Herbst hinein geöffnet blieben, unternahm Sophia Wessling bereits im Frühwinter die ersten Touren im
Schnee. „Zwar musste ich wegen der 48- und später auch die 24-StundenRegel meine Aufenthalte immer mehr verkürzen“, erinnert sich Sophia Wessling, „dennoch war ich froh, dass ein Schneetraining überhaupt möglich war.“
Nun, da die Grenzen für Privatpersonen weitgehend wieder geschlossen sind, ist die schneebegeisterte Athletin in ihrem Training deutlich eingeschränkter. „Vor allem das Training an meinem Hausberg, dem Pfänder, geht mir sehr ab, da dieser für mich vor allem unter der Woche nach der Schule schnell zu erreichen war“, verrät die 17-Jährige. Umso mehr freut sich die Skibergsteigerin über den starken Schneefall der vergangenen Tage. Dank der aktuell guten Schneelage hat sie mit dem Luigi-Leitner-Lift in Scheidegg eine gute Trainingsalternative gefunden.
In der kommenden Saison darf die Lindauerin erstmals bei Weltcuprennen starten. „Dort möchte ich natürlich gute Ergebnisse erzielen und möglichst viel Wettkampferfahrung sammeln“, sagt sie. Sofern die einzelnen Länder im Verlauf des Winters nicht noch anders entscheiden, sollen laut ISMF (Internantional Ski Mountaineering Federation) fast alle Rennen im Skibergsteigen regulär stattfinden. Bei einem verbandsinternen Leistungsabgleich am vergangenen Samstag in den Disziplinen Vertical und Sprint zeigte Sophia Wessling starke Leistungen und qualifizierte sich damit für die Teilnahme am ersten Weltcup der laufenden Saison, der am 19. Dezember in Adamello (Lombardei) stattfindet. Dabei liegt ihr Fokus klar beim Sprint. „Natürlich wäre mein Wunsch, neben der Deutschen Meisterschaft und den Alpencuprennen auch an der WM teilzunehmen“, nennt sie ihre Ziele für die Wettkampfsaison 20/21. „Mein Saisonhöhepunkt wäre dann auf alle Fälle die Weltmeisterschaft, die Ende Februar/ Anfang März in Andorra stattfindet.“
„Vor allem das Training an meinem Hausberg, dem Pfänder, geht mir sehr ab.“
Sophia Wessling