Ehrenrettung für Franz Untersteller
Eigentlich wollten wir am Beispiel eines uns persönlich bekannten pensionierten Oberstudienrats aufzeigen, wie man mit talentierten Immobilienkäufen ein steinreicher Mensch werden kann. Aber dieser Trump von Oberschwaben rennt uns ja nicht weg, und deshalb konzentrieren wir uns aus aktuellem Anlass um die Ehrenrettung eines anderen Renners. Untersteller ist sein Name, Vorname: Franz, Beruf: Umweltminister, Partei: Grüne. Vergangene Woche kam heraus, dass ihn übereifrige Polizisten zwischen Stuttgart und Frankfurt angehalten haben, weil er statt mit erlaubten 120 km/h mit 177 km/h unterwegs war.
Na und? Wir haben hier den rasenden Beweis, dass Franz Untersteller kein Dogmatiker ist, sondern ein flexibler Pragmatiker. Das hebt ihn wohltuend von diversen Parteifreunden (m/w/d) ab. Außerdem ist davon auszugehen, dass er in einem reinrassigen Ökomobil unterwegs war.
Und während die Polizei in solchen Fällen oft eine ganze Reihe von Kollateralsünden registrieren muss, hatte Franz Untersteller eine blütenweiße Weste. Er war im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Er war weder betrunken noch bekifft. Die Reifen seines Ökomobils hatten ausreichend Profil. Der Auspuff klapperte nicht und das Lenkrad war fest angebracht. Im Kofferraum fanden sich weder illegal gehandelte Hundewelpen noch Querdenker-Werbung. Fazit: alles paletti bis auf die paar lausigen Zusatz-km/h.
Nebenbei: Zu den schlimmsten notorischen Schnellfahrern zählt Untersteller nicht. Die setzen sich nämlich in Stuttgart in den ICE und rasen mit 250 Sachen nach Frankfurt. (vp)