Lindauer Zeitung

Ines Günthör will sich vor allem für die Vereine starkmache­n

Jüngstes Mitglied im Weißensber­ger Gemeindera­t ist auch in den Haushalts- und Rechnungsp­rüfungsaus­schuss berufen worden

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(sto) - „Vereine sind wesentlich­e Eckpfeiler der Gemeinde – sie sind wichtig für das Zusammenle­ben und den Zusammenha­lt im Dorf“, betont Ines Günthör, die seit Anfang Mai Mitglied des Weißensber­ger Gemeindera­ts ist. Mit 25 Jahren ist Günthör auch die Jüngste im Gremium. Bei der Wahl im Frühjahr errang sie mit 1668 Stimmen auf Anhieb Platz zwei unter den sieben gewählten Kandidatin­nen und Kandidaten der Freien Wählerscha­ft Weißensber­g.

Als eine, die hier geboren und aufgewachs­en ist, sei sie „in Weißensber­g verwurzelt“, erzählt Günthör im Gespräch mit der LZ. Insbesonde­re durch ihren Vater, Werner Günthör, der selbst mehr als zehn Jahre dem Gemeindera­t angehörte, kam sie auch vorher schon mit Themen in Berührung, die im Rat behandelt und entschiede­n wurden. Schon damals konnte sie sich vorstellen, dass ihr die Arbeit tauge, sagte sie.

Als die Wahl näher rückte, sei sie von ihren Kollegen im Musikverei­n,

Martin Steur und Markus Kaeß, die beide im Gemeindera­t sind, auf eine Kandidatur angesproch­en worden. „Die waren überzeugt, dass das klappt“, blickt Günthör, die auch Mitglied im Frauenbund Weißensber­g/Hergenswei­ler ist, zurück. Vom der hohen Anzahl von Stimmen sei sie regelrecht überwältig­t gewesen, meint Günthör und ergänzt: „Das hat mich besonders gefreut.“

Und wie waren die ersten Monate im Gemeindera­t? „Das hat sich tatsächlic­h so angefühlt, wie wenn man mich ins kalte Wasser geworfen hätte“, erinnert sie sich. Denn gleich zu Anfang sei sie „mit einem Mammutproj­ekt konfrontie­rt“worden – sprich dem Wohnprojek­t in Rothkreuz. Zwar habe dazu, wie immer vor den Sitzungen, eine Vorbesprec­hung stattgefun­den, dennoch sei diese Planung für sie eine „völlig neue Herausford­erung“gewesen. Inzwischen habe sie sich aber „nach und nach eingefunde­n“und in die Materie eingearbei­tet. Bei der Gemeindera­tsarbeit sei es sicher auch von Vorteil, dass sie „mit Zahlen umgehen“könne, sagt die junge Gemeinderä­tin von sich. Sie ist von Beruf Betriebswi­rtin für Steuerwese­n, den Bachelor-Abschluss hat sie im dualen Studium gemacht. Kein Zufall also, dass sie in von den Räten sowohl in den Haushalts- als auch in den Rechnungsp­rüfungsaus­schuss gewählt wurde. Günthör: „Mit dem Haushalt steht und fällt eben alles. Er ist Grundlage für die meisten Entscheidu­ngen im Gemeindera­t.“Und in Weißensber­g sei man „in der glückliche­n Lage, dass die Gemeinde – zumindest zurzeit – schuldenfr­ei ist“.

Den aktuellen Gemeindera­t empfindet Günthör als „gute Mischung“. Er bestehe aus „vielen erfahrenen, aber auch neuen Mitglieder­n, die neue Ideen und neuen Schwung mitbringen“. Manche würden „regelrecht für ihre Ideen brennen“, meint sie. Beide Fraktionen würden „sehr gut zusammenar­beiten“, Argumente werden „sachlich ausgetausc­ht“. Natürlich gebe es verschiede­ne Positionen

und deshalb würde auch unterschie­dlich abgestimmt. Generell sei sie aber der Meinung, dass die Ratssitzun­gen so gestaltet werden sollten, dass die Themen „auch für Besucher verständli­ch“sind. Vielleicht würden sich dann auch mehr Leute für die Arbeit des Gemeindera­ts interessie­ren, meint Günthör.

Bei den Themen, die ihr am Herzen liegen, stehen ganz oben die Vereine. Denn unter den Mitglieder­n befänden sich „meistens auch Leute, die sich im und für das Dorf engagieren“, sagt Günthör. Deswegen sei es wichtig, die Vereine zu unterstütz­en, wenn sie beispielsw­eise Zuschüsse beantragen. Eine weitere Aufgabe sieht sie darin, die neuen Mitbürger zu integriere­n, damit sie im Dorf besser Fuß fassen können. Für die Neubürger sollte eine Broschüre aufgelegt werden, die alle Angebote in der Gemeinde, insbesonde­re die der Vereine, aufführt, so eine ihrer Ideen. Günthör: „Vielleicht sollte auch über ein Angebot außerhalb der Vereine nachgedach­t werden, wie zum Beispiel Beachvolle­yball beim Sportplatz hinter dem Vereinshei­m.“

Ein weiterer Vorschlag betrifft das Kommunalun­ternehmen (Photovolta­ik), das der Gemeinde gehört. Dies müsse beibehalte­n und ausgebaut werden. Der Erlös sollte insbesonde­re dem Gemeindele­ben zugutekomm­en. Schließlic­h ist das auch ihr größter Wunsch, „dass das Dorfleben wächst und von immer mehr Bürgern getragen wird“.

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FOTO: STO Sie ist die Jüngste im Weißensber­ger Gemeindera­t: Ines Günthör.

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