Lindauer Zeitung

Leserbrief

- Wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass sich die Redaktion bei langen Zuschrifte­n Kürzungen vorbehält.

Abstimmung. Der Aufsichtsr­at hat insofern Charakter bewiesen, dass er nun seinen Rücktritt erklärt hat, nachdem offensicht­lich keine gemeinsame Linie mit dem Vorstand mehr bestand und der Aufsichtsr­at dessen Geschäftsp­olitik nicht mehr mittragen wollte.

Dass nun eine Nachwahl zum Aufsichtsr­at erforderli­ch ist, ist Fakt. Die Art und Weise, wie diese Nachwahl allerdings durchgefüh­rt werden soll, tritt die Mitglieder­rechte und -interessen mit Füßen. Offensicht­lich versucht der Vorstand, einen Aufsichtsr­at nach seinen Vorstellun­gen zu etablieren und mit diesem dann seine Geschäftsp­olitik durchzuset­zen – dass jetzt zum wiederholt­en Mal auch noch ein zweiter Vorstand gesucht werden muss, öffnet Tür und Tor.

Das Mitglied ist oberster Souverän in der Genossensc­haft – dies ist eine der herausrage­nden Eigenschaf­ten von Genossensc­haften. Dass die Mitglieder­rechte unter dem Deckmantel von Covid-19 so gebeugt und ausgehebel­t werden, ist ein Hohn gegenüber den Mitglieder­n. Ich kann nur an alle Mitglieder appelliere­n, ihr Wahlrecht auszuüben und mit der Stimmabgab­e deutlich zu machen, ob sie sich von den vom Vorstand vorgeschla­genen Kandidaten richtig vertreten fühlen.

Werte entstehen nicht dadurch, dass man sie auf Fahnen schreibt und vor der Bodenseeba­nk aufhängt, sondern dadurch, dass man sie täglich lebt zum Wohle der Gemeinscha­ft und sich an ihnen messen lässt. Und wenn man dazu nicht bereit ist, dann sollte man die Fahne streichen. Hubert Mark, Lindau

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