Achberg tritt Leader-Aktionsgruppe bei
Bisherige Projekte und Erfahrungen aus dem Nachbarlandkreis überzeugen den Gemeinderat
(olwi) - Die Gemeinde Achberg tritt der Regionalentwicklung Württembergisches Allgäu (REWA) bei. Dabei handelt es sich um eine Aktionsgruppe innerhalb des europäischen Leader-Förderprogramms. 2014 hatte sich der Gemeinderat noch nicht für einem Beitritt entscheiden können. Diesmal fiel die Entscheidung für den Beitritt einstimmig. Entscheidend waren dabei sowohl die bisherigen REWA-Projekte als auch Erfahrungen im Landkreis Lindau.
Im Mai 2014 hatte der Achberger Gemeinderat über einen Beitritt zur damals neu gegründeten Aktionsgruppe zu entscheiden. Bürgermeister Johannes Aschauer empfahl damals die Mitgliedschaft. Einige Ratsmitglieder sahen damals nur geringe Chancen, dass die Gemeinde von einem Beitritt profitieren könne. Letztlich endete die Abstimmung mit einem Patt, womit der Beschlussvorschlag abgelehnt war. Inzwischen habe die Aktionsgruppe in zahlreichen Kommunen des württembergischen Allgäus Projekte wie Spielplätze oder Dorfläden realisieren können, informierte Aschauer.
Die Regionalentwicklung will an der neuen Förderperiode von 2021 bis 2027 teilnehmen und hat daher bei der Gemeinde Achberg nachgefragt, ob eine Teilnahme nun in Betracht kommt. Gerold Nuber erinnerte an die Stimmung im Gremium vor sechs Jahren: „Damals sahen wir darin vor allem eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Bürokratie.“
Klaus Wirthwein stellte fest, dass es sich bei der Regionalgruppe auch um ein Netzwerk der Kommunen handele – „und einem Netzwerk sollte man sich nicht verschließen“.
Heidi Herzog stellte fest: „Wenn ohnehin Vorhaben bei uns geplant sind, dann wäre ein Beitritt richtig.“Und ein solches Vorhaben könnte die Schaffung eines kleinen Dorfladens oder einer Begegnungsstätte im Untergeschoss des Martin-GrisarHauses sein, stellte der Bürgermeister fest.
Von positiven Erfahrungen mit dem Leader-Programm im Landkreis Lindau konnte Tobias Walch berichten. Er ist Kandidat für die Nachfolge Aschauers bei der Bürgermeisterwahl im März 2021 – und derzeit noch beim Landkreis Lindau als Regierungsdirektor beschäftigt. Dort habe er seit zwölf Jahren positive Erfahrungen mit dem Leader-Programm gemacht, berichtete Walch, der Rederecht in der Gemeinderatssitzung erhielt. Die Europäische Union wolle mit Leader ausdrücklich den ländlichen Raum fördern, beispielsweise in den Bereichen Umweltschutz und Tourismus. Für einzelne Projekte seien zwischen 50 und 70 Prozent Förderung möglich. Zugleich sei es ein Ziel des Förderprogramms, „die Bürgerschaft zu aktivieren“. Aus seiner Sicht ist Leader im Landkreis Lindau „ein Erfolgsprojekt“.
Vor diesem Hintergrund entschied der Gemeinderat einstimmig, der Aktionsgruppe beizutreten.