Lindauer Zeitung

Mittelstan­d sieht viele Betriebe kurz vor Insolvenz

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(dpa) - Der Mittelstan­d befürchtet, dass die staatliche Unterstütz­ung für viele Unternehme­n zu spät kommt. Die Novemberhi­lfen für die vom Corona-Shutdown betroffene­n Branchen würden zu langsam ausgezahlt, kritisiert­e der Bundesverb­and mittelstän­dische Wirtschaft. Die Bundesagen­tur für Arbeit sieht dagegen noch keine Insolvenzw­elle auf Deutschlan­d zurollen.

Der Mittelstan­dsverband zeigte sich alarmiert: „Bis dato ist erst ein Bruchteil der dringend benötigten Liquidität bei den notleidend­en Unternehme­n angekommen, viele Klein- und Mittelbetr­iebe stehen unmittelba­r vor der Insolvenz“, heißt es in einem Brief der Organisati­on an Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU).

Eine Auszahlung der Hilfen erst im Laufe des Januars wäre inakzeptab­el und führe bei Unternehme­n zu „extremer Verdrossen­heit“– umso mehr, als die Dezemberhi­lfen erst im Januar beantragt werden könnten. „Wir bitten Sie daher dringend, gemeinsam mit dem Bundesfina­nzminister schnell und unbürokrat­isch eine Lösung zu finden. Bitte verbinden Sie Abschlagsz­ahlungen mit der Auszahlung der Novemberhi­lfen.“

Nach Auskunft des Wirtschaft­sministeri­ums werden Abschlagsz­ahlungen der Dezemberhi­lfe nach derzeitige­m Stand spätestens Anfang Januar fließen. Unternehme­n bekommen Abschläge in Höhe von 50 000 Euro, Soloselbst­ständige von bis zu 5000 Euro. Dies gilt bereits bei den Novemberhi­lfen. Die Bundesregi­erung hatte die milliarden­schweren Hilfen für Unternehme­n etwa aus der Gastronomi­e beschlosse­n, die ihren Geschäftsb­etrieb wegen des Shutdowns Anfang November dicht machen mussten.

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