Drei Punkte im dritten Anlauf
EV Lindau Islanders schlagen Höchstadt in der Eishockey-Oberliga Süd mit 3:0
- Nein, ein drittes Mal wollten die EV Lindau Islanders das Eis ganz sicher nicht mit einer Niederlage gegen die Höchstadt Alligators verlassen. Daran ließen die Lindauer am Sonntagabend im dritten Aufeinandertreffen der beiden Dauerkonkurrenten in der Eishockey-Oberliga Süd von Beginn an keinen Zweifel aufkommen. 60 Spielminuten später wurden sie mit der Schlusssirene für ihren großen kämpferischen Einsatz belohnt: 3:0-Sieg. Revanche geglückt. „Ich muss der ganzen Mannschaft gratulieren“, lobte Lindaus Cheftrainer Gerhard Puschnik anschließend. „Der Wille, der Einsatz und die Leidenschaft waren heute von der ersten Minute an vorhanden.“
In der Tat zeigten die Islanders am Sonntagabend vom ersten Bully an, dass sie es besser machen wollten als bei der klaren 3:6-Niederlage gegen denselben Gegner eine Woche zuvor. Scheinbar gut erholt, nachdem die Freitagspartie in Deggendorf wegen eines positiven CoronaFalls beim DSC kurzfristig abgesagt worden war, gingen die Islanders mit viel Tempo ins Spiel – und wären nach 20 Sekunden beinahe schon belohnt worden. Raphael Grünholz scheiterte mit einem abgefälschten Schuss jedoch an der Latte. Nur wenig später war es aber passiert: EVLAngreifer Damian Schneider eroberte den Puck, umkurvte Gästetorhüter Benjamin Dirksen und schob zur frühen Führung für Lindau ein (4.).
Im Powerplay – zuletzt die große Stärke der Islanders – verpassten es das Heimteam zunächst, den Vorsprung auszubauen. Doch wer braucht schon eine Überzahl, wenn er auch in Unterzahl gefährlich ist? Kurz vor Drittelende schnappte sich erneut Schneider im Vier-gegenFünf die Scheibe und vollendete nach einem Konter zum 2:0-Pausenstand für die Mannschaft von Chefcoach Gerhard Puschnik.
Dieser sah im zweiten Drittel ein ganz anderes Spiel. Die Gäste aus Mittelfranken erhöhten den Druck und drängten auf den Anschlusstreffer – scheiterten jedoch stets am an diesem Abend gut aufgelegten Lucas Di Berardo im Tor der Islanders. Zudem hatten die Lindauer Glück, als Alligators-Topscorer Anton Seewald mit einem Schuss nur den Pfosten traf (27.). Dem EVL gelang es in diesem Spielabschnitt hingegen kaum, offensive Akzente zu setzen. Selbst im Powerplay erspielte sich die Heimmannschaft kaum gefährliche Abschlüsse. So konnten sie froh sein, dass es nach 40 Minuten bei der 2:0Führung blieb.
Aus dieser kamen die Gäste aus Mittelfranken mit mehr Schwung zurück. Nur: Der Anschluss sollte ihnen erneut nicht gelingen. Mit einer ganz starken Parade verhinderte Di Berardo, der bereits am Boden lag, dass Höchstadt zurück in die Partie kommt (42.). „Es gibt so Tage, an denen ist das Tor wie vernagelt“, meinte Höchstadts Trainer Jörg Schobert nach der Partie und lobte den EVLGoalie. Für dessen Vorderleute war die erneute Parade endgültig der Weckruf, dass sie wieder selbst mehr nach vorne tun müssen – und das taten diese auch. In einem relativ ausgeglichenen Schlussdrittel übernahmen die Islanders zunehmend die Kontrolle, verpassten aber trotz mehrerer guter Chancen, für die Vorentscheidung zu sorgen.
Wirklich zittern mussten die Gastgeber dennoch nicht mehr. Durch ihre offensive Spielweise in den Schlussminuten hielten sie die Alligators vom eigenen Tor fern – und durften kurz vor Schluss sogar selbst noch einmal jubeln: Als Höchstadt eineinhalb Minuten vor Schluss Torhüter Dirksen für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, traf Damian Schneider mit seinem dritten Treffer an diesem Abend ins leere Tor zum 3:0-Endstand. „Ich hoffe, dass die Jungs verstehen, dass wir dieses Ergebnis eingefahren haben, weil wir 60 Minuten als Einheit aufgetreten sind. Das müssen wir mitnehmen.“Schon am Dienstag (20 Uhr/SpradeTV), geht es für den EV Lindau zu den Blue Devils nach Weiden.