Voraussetzungen für Bodan-Hotel sind geschaffen
Vertreter der Gemeinde und Investor waren beim Notar – Erschließung und Bebauung geregelt
- Die Mehrheit des Kressbronner Gemeinderates hat in seiner jüngsten Sitzung am Mittwoch die Erschließungsvereinbarungen zur Bebauung des noch nicht erschlossenen Grundstücks für das Bodan-Hotel beschlossen. Bereits einen Tag später wurde vor dem Notar die Beurkundung mit dem Investor DaS Immobilien vollzogen. Damit steht dem Hotelbau zwischen Strandbad und dem Bodan-Areal nichts mehr im Weg.
Vergeblich hatten die Gemeinderätinnen Martha Dauth (Grüne) und Martina Knappert-Hiese (GUBB) gegen das Vorhaben votiert. Hermann Wieland (CDU) betonte, ein Rückzug der Gemeinde von dem Vorhaben wäre absurd. Die Erschließung des Bodan-Hotels beinhaltet eine Zufahrt über eine Brückenkonstruktion, die Optimierung der Zufahrt samt Erschließung zum Strandbadparkplatz und den Straßenverkehr, einen südlichen Gehweg entlang des Nonnenbachs, die optische Aufwertung des Naturstrandbades und die Schaffung von Bushaltestellen und eine Anbindung an den ÖPNV, außerdem den Erhalt des schutzwürdigen Nonnenbachufers.
Auf der Grundlage der Kostenschätzungen des Ingenieurbüros Meixner Infrastruktur ergeben sich ohne Brücke für das Hotel und ohne Erweiterung der Strandbadparkplätze Kosten in Höhe von 2,45 Millionen Euro. Davon entfallen 1,25 Millionen (51,06 Prozent) auf die Gemeinde und 1,2 Millionen (48,94 Prozent) auf die Firma DaS. Von dem kommunalen Anteil werden die aufgrund der nicht möglichen Landesförderung entgangenen Kostenanteile von etwa 454 000 Euro abgezogen. Damit wäre eine Pauschale von 795 000 Euro inklusive Umsatzsteuer an die DaS zu entrichten, die dafür die kompletten Erschließungsmaßnahmen übernimmt und anschließend auf die Gemeinde überträgt. Darüber hinaus wird die Brücke über den Nonnenbach für voraussichtlich 120 000 Euro vom Vorhabenträger saniert. Die Realisierung des Strandbadparkplatzes erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt durch den Eigenbetrieb Gemeindewerke, Sparte Parkraumbetrieb. Für DaS und deren Mitgesellschafter Geiger hat das den Vorteil, gemeinsam die Maßnahme günstiger realisieren zu können.
Für den Ausbau der Bodanstraße sind im Investitionsplan 120 000 Euro noch in diesem Jahr und etwa 2,1 Millionen in 2021 eingeplant. Gerechnet wird mit einer erheblichen Kostenbeteiligung des Investors, sodass die Gemeinde lediglich 795 000 Euro aufbringen müsste. Davon entfallen allein auf die Bodanstraße inklusive Zufahrt zu den Parkplätzen 596 000 Euro. Ausgebaut wird die Straße nach Einschätzung von Kämmerer Matthias Käppeler eher im Jahr 2022. Bezogen auf die Gesamtinvestitionssumme von 2,45 Millionen Euro macht der Gemeindeanteil von 795 000 Euro einen Anteil von 32,5 Prozent aus. Mit Abschluss des Erschließungsvertrages hat der Investor
gegenüber der Gemeinde alle finanziellen Verpflichtungen erfüllt, die für Kressbronn wichtig sind. Außerdem hat die Gemeinde das weitere Planungsverfahren in der Hand und kann auf die Annahme des Kaufangebots für das Hotel-Grundstück verzichten. Mit dem Baurecht für ein Hotel ist der Investor zur Leistungserbringung verpflichtet.
Martha Dauth (Grüne) kritisierte die Bebauung auf einem Grünzug und erinnerte an die Entscheidung beim Landesteg, wo „dank eines mutigen Bürgermeisters“eine Bebauung verhindert worden war. Ihr Antrag auf Ablehnung der Erschlißungsvereinbarung wurde mehrheitlich abgelehnt. Martina Knappert-Hiese kritisierte, das geplante Hotel würde Kressbronn überfordern und stellte die Frage, welchen Nutzen die benachbarte Wohnbebauung für Kressbronn habe, gegen die sie votiert hatte?
CDU-Fraktionschef Karl Bentele lobte dagegen, mit dem Vertrag komme die Gemeinde „nicht schlecht“weg. Mit der jetzigen Lösung könne man zufrieden sein. Ebenso optimistisch äußerten sich Fraktionsvorsitzender Stefan Fehringer (BWV) und Hermann Wieland (CDU). Dieter Mainberger (BWV) sprach von einem „Riesengewinn“für die Gemeinde, wenn verwirklicht werde, was geplant ist, gegenüber dem Zustand, der vorher war. Würde man die Erschließungsvereinbarung nicht treffen, könnte das in einer „finanziellen Katastrophe“für die Gemeinde enden.
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