Lindauer Zeitung

Draisaitl, Mihambo und der FC Bayern

In Baden-Baden wird der „Sportler des Jahres“gekürt – nach einem ungewöhnli­chen Sportjahr

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(dpa) - NHL-Star Leon Draisaitl als erster Eishockeys­pieler, Weitspring­erin und Vorjahress­iegerin Malaika Mihambo und die Allesgewin­ner des FC Bayern München sind die „Sportler des Jahres“2020.

Das ist das Ergebnis einer OnlineAbst­immung von 960 Sportjourn­alisten, das am Sonntagabe­nd bei der Preisverle­ihung in Baden-Baden bekannt gegeben wurde. Nur mit sehr wenigen geladenen Gästen und ohne Publikum nahmen die ZDF-Moderatore­n Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne die Auszeichnu­ng am Ende eines Sportjahre­s mit zahlreiche­n Absagen von Großereign­issen vor.

Draisaitl veredelte sein erfolgreic­hes Jahr 2020. Nie zuvor war ein Eishockeys­pieler in der Historie der Wahl seit 1947 zum „Sportler des Jahres“gekürt worden. Draisaitl hatte in der vergangene­n Saison der National Hockey League (NHL) herausgera­gt und aufgetrump­ft wie kein Deutscher vor ihm. Als wertvollst­er Spieler und Topscorer der weltbesten Liga wurde der 25-Jährige nun Nachfolger von Zehnkämpfe­r Niklas Kaul. Mit deutlichem Abstand gewann Draisaitl (1768 Punkte) vor Speerwerfe­r Johannes Vetter (649 Punkte), der mit 97,76 Metern nah an den Weltrekord herankam. Dritter wurde Triathlet Jan Frodeno (517).

Es sei „eine großartige Auszeichnu­ng als übergeordn­ete Veranstalt­ung für alle Sportarten“, hatte Draisaitl schon vor der Preisverle­ihung gesagt, ohne zu wissen, dass er der Sieger werden würde. Es sei ihm bewusst, „dass es ziemlich ungewöhnli­ch ist, dass ein Mannschaft­ssportler als Einzelspor­tler dominiert“.

Zuletzt war der frühere Basketball­star Dirk Nowitzki 2011 als Mannschaft­ssportler zum „Sportler des Jahres gewählt worden. Nowitzki wurde jetzt – wie die Beachvolle­yballOlymp­iasiegerin­nen Laura Ludwig und Kira Walkenhors­t sowie Biathlon-Olympiasie­gerin Magdalena Neuner – als „Sportlegen­de des Jahrzehnts“ausgezeich­net. Bei dieser Online-Wahl hatten Fans sowie Sportlerin­nen und Sportler abgestimmt.

Weitspring­erin Mihambo wurde die Ehre als „Sportlerin des Jahres“wie bereits 2019 zuteil. Die Weltmeiste­rin von der LG Kurpfalz führt mit 7,03 Metern die Weltbesten­liste an. Die 26-Jährige machte aber auch mit ihrem Projekt „Herzsprung“auf sich aufmerksam, das Kinder beim Sporttreib­en unterstütz­t. Deutlich knapper als Draisaitl setzte sich Mihambo (898 Punkte) gegen die Konkurrent­innen durch. Auf Platz zwei landete Golferin Sophia Popov (781), die als erste Deutsche bei den British Open ein Major-Turnier gewonnen hatte. Dritte wurde die dreifache BahnradWel­tmeisterin Emma Hinze (746).

Bei der Wahl zur „Mannschaft des Jahres“führte kein Weg am Triplesieg­er FC Bayern München von Trainer Hansi Flick vorbei. Mit 1763 Punkten holten die Bayern-Fußballer erstmals seit 2013 die Auszeichnu­ng, als sie ebenfalls das Triple aus deutscher Meistersch­aft, DFB-Pokalsieg und Champions-League-Titel geschafft hatten. Das Tennis-Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies wurde nach seinem zweiten French-OpenCoup nacheinand­er Zweiter (1126) vor dem Bob-Team um Francesco Friedrich (839).

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FOTOS: LI MING/IMAGO IMAGES; MARK HUMPHREY/DPA Die Protagonis­ten eines auch im Sport ziemlich besonderen Jahres: Malaika Mihambo und Leon Draisaitl.
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