Mobilfunk-Lücken schrumpfen
Nach Nachbesserungen sind 90 Prozent der Autobahnen mit Netz versorgt
- Die Mobilfunkversorgung entlang der bayerischen Autobahnen hat nur noch wenige Lücken. Das ist das Ergebnis der Nachmessungen durch ein Ingenieurbüro, die das bayerische Wirtschaftsministerium veranlasst hat. Jeder der drei Mobilfunkanbieter (Telekom, Vodafone und Telefonica) deckt inzwischen mehr als 90 Prozent der 2500 Autobahnkilometer im Freistaat ab. „Die Gesamtbewertung ist sehr erfreulich“, sagte der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bei der Präsentation der Messergebnisse am Montag in München: „Wir sind einen großen Schritt vorangekommen.“
Vor einem Jahr hatte Aiwanger zum ersten Mal nachprüfen lassen, inwieweit die Mobilfunkbetreiber ihrer Verpflichtung nachkommen, alle Autobahn- und ICE-Bahnstrecken im Freistaat mit Mobilfunkempfang
zu versorgen. Das Ergebnis fiel insbesondere für Telefonica („O2“) wenig zufriedenstellend aus, woraufhin Aiwanger dem Anbieter die gelbe Karte zeigte. Das hat man sich bei Telefonica offenbar zu Herzen genommen. Bei den jetzt vorgenommenen Nachmessungen verzeichnete dieser Anbieter die größten Fortschritte.
Gemessen wurde die Mobilfunkversorgung allerdings nicht mehr bei den Bahnstrecken und dem gesamten Autobahnnetz, sondern nur bei den 17 Autobahn-Teilstrecken mit zusammen 980 Kilometern, die vor einem Jahr durch Lücken aufgefallen waren. Dabei handelt es sich beispielsweise um die A 93 zwischen dem Kreuz Regensburg und dem Kreuz Oberpfälzer Wald, um die A 3 zwischen dem Kreuz Deggendorf und dem Grenzübergang Suben, um die A 7 zwischen dem Kreuz Biebelried und dem Kreuz Feuchtwangen/ Crailsheim und um die A 96 zwischen dem Kreuz Memmingen und dem Dreieck München Südwest.
Auf mehr als der Hälfte der 17 Teilstrecken hatten bei der ersten Messung im vergangenen Jahr Telefonica-Kunden Verbindungsschwierigkeiten. In diesem Jahr schrumpfte die kritische Strecke auf 8,6 Prozent. Telefonica habe besonders stark aufgeholt, lobte Minister Aiwanger.
Aber auch Telekom und Vodafone hätten „merkliche Verbesserungen“erreicht. Telekom hat demnach 97,5 Prozent der bayerischen Autobahnen versorgt, Vodafone 92,8 und Telefonica 91,4 Prozent. Telekom-Kunden sind nur noch auf 25 Autobahnkilometern ohne Verbindung, VodafoneTeilnehmer haben auf 70 Kilometern keinen ordentlichen Empfang und bei Telefonica schrumpfte die nicht versorgte Distanz auf 84 Kilometer. Vor einem Jahr waren es noch 492 Kilometer.
Dennoch könne man sich mit dem erreichten Stand „noch nicht endgültig zufrieden geben“, sagte Aiwanger: „Ich werde nicht locker lassen, bis wir in Bayern ein leistungsfähiges hoch zuverlässiges LTE-Internet haben.“Der Wirtschaftsminister bot den Mobilfunkbetreibern Unterstützung an, wenn es Probleme gebe, einen passenden Standort zu finden. Nicht immer liege es in der Hand der Betreiber, eine Lücke zu schließen.
Ob sich auf den Hauptstrecken der Bahn im Freistaat der Mobilfunkempfang verbessert hat, wurde nicht nachgemessen. Oft liege das Problem nicht in der Funkabdeckung der Strecke, sondern in der Weiterleitung der Signale in die Waggons, sagte Aiwanger.
Darüber hinaus gibt es noch etliche weiße Flecken außerhalb der Verkehrsnetze. Aiwanger verwies auf das Mobilfunk-Förderprogramm zur Schließung von Lücken in den Regionen. Im Förderverfahren würden derzeit 80 Gemeinden beim Bau neuer Funkmasten unterstützt.