Impfungen können am 28. Dezember starten
Die Abfrage in den Alten- und Pflegeheimen läuft bereits – Erste Termine sind vereinbart
- Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wenn alles glatt läuft, dann werden ab Montag, 28. Dezember, die ersten Lindauer gegen das Coronavirus geimpft. Trotzdem bleiben die neu eröffneten Impfzentren in Lindau und Lindenberg zunächst noch geschlossen.
Denn sobald der Impfstoff im Landkreis angekommen ist, starten zunächst mobile Impfteams in den Alten- und Pflegeheimen, wie Angela Wolf vom Lindauer Landratsamt schreibt.
„Wir sind ganz glücklich“, sagt Anke Franke, Leiterin des MariaMartha-Stifts auf der Insel. Bereits nächste Woche Dienstag wird ein Team der Firma Allgäu Medical, mit der das Landratsamt für die Impfungen zusammenarbeitet, vorbeikommen und all diejenigen Bewohner und Mitarbeiter impfen, die dem zugestimmt haben. Die Resonanz auf das Impfangebot sei „sehr gut“. Bislang hätten weit mehr als die Hälfte ihrer Bewohner einer Impfung zugestimmt, noch bis Mittwoch wartet Anke Franke auf weitere Rückmeldungen.
Damit das Maria-Martha-Stift zu den ersten Heimen gehört, die einen Besuch vom Impfteam bekommen, hat sie nichts dem Zufall überlassen: Schon vor Tagen habe sie unter ihren
Bewohnern abgefragt, wer sich impfen lassen möchte und wer nicht. Am Samstag landeten dann die Bögen der Firma Allgäu Medical in ihrer Mailbox, auf der Bewohner oder deren Vormund einer Impfung aktiv zustimmen müssen.
Diese Bögen hat Anke Franke noch am Sonntagmorgen verteilt, der Impffirma hatte sie in der Zwischenzeit schon eine grobe Zahl von Impfwilligen durchgegeben. Und sie hat auch gleich zurückgemeldet, dass einer ihrer Mitarbeiter zur Hilfe bereit steht. Denn das sei eine Voraussetzung
dafür, dass die Firma ihre Arbeit machen kann. „Mir war wichtig, dass wir schnell einen Termin bekommen“, sagt Anke Franke, denn sie wolle für ihre Mitarbeiter und Bewohner unbedingt den Impfstoff der Firma Biontech. „Einfach, weil das eine deutsche Firma ist.“Deren Corona-Impfstoff wurde am Montagnachmittag in der EU zugelassen.
Die Strategie der Bundesregierung besagt, dass zuerst besonders gefährdete Personen die Möglichkeit zu einer Impfung bekommen sollen.
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Dazu gehören Menschen, die über 80 Jahre alt sind, die Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und Personal in der Medizin und der Altenpflege. Die Impfung erfolgt auf „absolut freiwilliger Basis“, wie Angela Wolf vom Landratsamt schreibt.
Wie viele Impfdosen im Landkreis zur Verfügung stehen werden, das kann das Landratsamt am Montag noch nicht sagen. „Wie durch den Bundesgesundheitsminister aber mehrfach betont, sollten keine überzogenen Erwartungen an die Anzahl der Impfdosen gestellt werden“, schreibt Angela Wolf. „Nicht jeder kann sofort zu Beginn geimpft werden, hier brauchen wir eine weitere solidarische Kraftanstrengung, indem wir uns in Geduld üben.“
Heißt aber auch: In Lindau werden zunächst diejenigen älteren Menschen geimpft, die in einem Altenoder Pflegeheim leben. „Die beiden Impfzentren in Lindau werden dann ihren Betrieb aufnehmen, wenn weitere Impfdosen zur Verfügung stehen“, schreibt Angela Wolf.
Zumindest die Leiter der Altenund Pflegeheime müssen aber offenbar keine Auswahl treffen, wie Anke Franke erzählt. Sie geht davon aus, dass nächste Woche Dienstag all diejenigen Bewohner und Mitarbeiter einen Piekser in den Arm bekommen, die das möchten.
Auch in der Weihnachtszeit können sich Lindauer im Testzentrum an der Bösenreutiner Steig auf das Coronavirus testen lassen. Allerdings gelten andere Öffnungszeiten. Am Dienstag, 22. Dezember, hat das Zentrum von 17.30 bis 19.30 Uhr geöffnet, am Sonntag, 27. Dezember, von 10 bis 13 Uhr, am Montag, 28. Dezember, von 17.30 bis 19.30 Uhr, am Dienstag, 29. Dezember, von 17.30 bis 19.30 Uhr, am Sonntag, 3. Januar, von 10 bis 13 Uhr, am Montag, 4. Januar, von 17.30 bis 19.30 Uhr, am Dienstag, 5. Januar, von 17.30 bis 19.30 Uhr. Für Mittwoch, 6. Januar, ist der Testbetrieb laut Landratsamt noch nicht geklärt, ab Donnerstag, 7. Januar, findet dann wieder regulärer Testbetrieb statt. Personen, die sich auf Weisung des Gesundheitsamtes im Testzentrum testen lassen, erhalten über das Gesundheitsamt einen Termin zugewiesen. Für Kontaktpersonen werden an der Teststation zwischen Weihnachten und Dreikönig zusätzliche Betriebszeiten eingerichtet. (lz)