Mehr Regionalbusse erst zur Gartenschau
Entwurf einstimmig gebilligt: bessere Fahrpläne vor allem an den Wochenenden
- Unter der Woche ein früherer Start, ein Zwei-Stunden-Takt am Sonntag und am Wochenende eine spätere Heimfahrt ins Westallgäu: So werden die Fahrplanverbesserungen für die Regionalbuslinie 18 im Landkreis Lindau aussehen. Die Kreisräte im Wirtschafts- und Mobilitätsausschuss haben das in ihrer letzten Sitzung des Jahres einstimmig beschlossen. Allerdings müssen die Bürger noch etwas Geduld aufbringen. Denn das zusätzliche Angebot zwischen Scheidegg, Lindenberg und Lindau startet erst mit dem Beginn der Gartenschau in Lindau im Mai kommenden Jahres.
Die beiden Märkte Scheidegg und Weiler-Simmerberg wie auch die Gemeinde Sigmarszell und die CSUFraktion im Kreistag hatten sich in insgesamt drei Anträgen mit der Linie 18 beschäftigt. Scheidegg geht es vor allem darum, dass seine Bürger und Gäste auch sonntags mit dem öffentlichen Nahverkehr vom Westallgäu an den Bodensee kommen. Dafür hat die Marktgemeinde einen ZweiStunden-Takt mit insgesamt zehn Fahrten zwischen den beiden Orten beantragt.
Die CSU-Kreistagsfraktion plädiert ebenfalls für einen Zwei-Stunden-Takt – während der ganzen Woche und im Wechsel mit der Linie 12b des Vorarlberger Landbusses, der zwischen Scheidegg und Lindau-Reutin pendelt. Außerdem sind die CSUKreisräte überzeugt, dass die Regionalbusse auf der Linie 18 am Morgen früher starten müssen und abends länger fahren sollten, damit Auszubildende und Berufstätige mit dem ÖPNV pünktlich zur Arbeit und wieder nach Hause kommen können.
Während dieser Antrag mit zusätzlichen 100 000 Kilometern Jahresleistung den Landkreis weitere gut 300 000 Euro kosten würde, ginge ein gemeinsamer Antrag der drei Kommunen mit über einer halben Million Euro Zusatzkosten und fast 180 000 weiteren Kilometern noch deutlich darüber hinaus: Danach sollten die Busse auf der jetzigen Linie 18 täglich im 60-Minuten-Takt zwischen Lindau und Lindenberg unterwegs sein und bis nach Weiler verlängert werden. Und das am besten ab sofort, also schon jetzt im Dezember.
„Nicht machbar“, ist für die Kreisverwaltung nach Rücksprache mit dem Schweizer Verkehrsplaner Peter Schoob klar: Das bedeute nicht nur den Einsatz eines weiteren Busses und von drei zusätzlichen Busfahrern, sondern sei rechtlich mit dem aktuell bestehenden Dienstleistungsauftrag auch „nicht machbar“, bekamen die Kreisräte im Wirtschaftsausschuss zu hören.
Letztlich einigte man sich auf einen Kompromiss. So soll die Buslinie 18 im Mai kommenden Jahres mit einem verdichteten Fahrplan starten – weil dann auch die Gartenschau in Lindau beginnt, und die Verantwortlichen hoffen, dass möglichst viele Gartenliebhaber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, also mit Bahn und Bus. Der Kreis will für seinen ÖPNV-Ausbau auch das Marketing der Gartenschau-Gesellschaft nutzen.
Die Querlinie im Landkreis soll dann am Wochenende im Zwei-Stunden-Takt fahren, auch sonntags, abends um halb acht von Lindau aus zurück ins Westallgäu rollen und damit im Wechsel mit den gelben Bussen des Vorarlberger Landbusses unterwegs sein. Zudem sind weitere Verbesserungen bei den Regionalbuslinien 11, 12 und 13 geplant. Im kommenden Jahr kostet das den Landkreis zusätzliche 200 000 Euro, in den beiden Jahren danach bis Ende 2023 jeweils rund 260 000 Euro.
Denn wenn in einem Jahr die Elektrifizierung der Bahnstrecken rund um Lindau abgeschlossen ist, nahezu alle Züge unter Strom fahren, dann ändern sich die Fahrpläne der Bahn. Und dann müssen auch jene der Regionalbusse im Kreis Lindau neu geschrieben werden, damit – was Bürger vielfach in der Nahverkehrsumfrage kritisiert haben – die Anschlüsse zwischen Zug und Bus endlich klappen und so den ÖPNV attraktiver machen.