Räte wollen schnellen Bau der Giebelbachstraße
Vielen Räten wäre so nah am Bodensee grundsätzlich eine Straße ohne Gehweg lieber
(dik) - Mit großer Mehrheit stimmt der Stadtrat für die von der Bahn AG geplante Trasse einer neuen Straße im Giebelbachviertel. Viele Räte würden so nah am See aber gerne auf den Gehweg verzichten.
Die Räte mussten in der letzten Sitzung des Jahres nochmal über die Straße abstimmen, weil die Abstimmung zwei Wochen zuvor fehlerhaft war. OB Claudia Alfons räumte ihren Fehler erneut ein und war diesmal genau darauf bedacht, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Die Bahn AG hat zu Monatsbeginn bereits ihre Pläne zur Genehmigung beim Eisenbahnbundesamt eingereicht und hoffte auf Zustimmung des Stadtrats, da solche Verfahren dann erfahrungsgemäß schneller ablaufen.
Das ist auch das Interesse der Räte. Verwaltung und verschiedene Redner machten deutlich, dass ein zügiger Bau dieser Straße Voraussetzung
für das volle Funktionieren des Bahnknotens Lindau und damit für die Verkehrswende in der Stadt und in der Region ist. Ziel ist die Fertigstellung bis zum Sommer 2022, damit danach der Bau der Unterführung Hasenweidweg-Ost beginnen kann. Lediglich Ulrike Lorenz-Meyer (BL) gab zu bedenken, dass Widerstand des Bund Naturschutz gegen die Trasse den Straßenbau verzögern könnte.
Doch die Abstimmung fiel mit 24:4 Stimmen letztlich eindeutig aus. Zuvor hatten Pius Hummler von den GTL, Stadtbauleiter Kay Koschka und GWG-Chef Alexander Mayer deutlich gemacht, dass die verschiedenen Vorschläge einer Straßenführung zwischen den GWG-Häusern hindurch viele Nachteile hätten. Deshalb hatten in den Tagen vor der Abstimmung auch verschiedene Bewohner des Viertels sich bei Anrufen der Räte eindeutig für die Trassenführung um die Wohngebäude herum ausgesprochen. Zudem hat die jetzt beschlossene Trasse für Lindau den Vorteil, dass die Stadt dafür nichts zahlen muss.
Umstritten blieb lediglich, ob die neue Straße wirklich einen Gehweg haben muss, wie es die Bahn plant, weil das den Regeln entspricht. Einige Räte halten den für unnötig, weil es dort angesichts des verbleibenden Überwegs für Fußgänger und Radfahrer in der Holdereggenstraße und dem Uferweg nur wenig Fußgänger geben werde. Einige halten dort sogar einen verkehrsberuhigten Bereich für möglich. Die Räte lehnten das zwar mit 15:13 Stimmen ab, denkbar ist aber, dass Lindau diesen Vorschlag im eigentlichen Genehmigungsverfahren nochmal macht. Da die Bahn sich damit Kosten sparen würde, könnte man sich in dieser Frage sogar einigen.