BN: Standort für Hackschnitzelanlage ist ungeeignet
Motzacher Wald gilt als Naherholungsgebiet und soll es aus Sicht der Naturschützer auch bleiben
(lz) - Die Kreisgruppe Lindau des Bund Naturschutz (BN) bezeichnet den geplanten Standort einer Hackschnitzelanlage mit Holzlagerplatz am Motzacher Wald als ungeeignet. Zwar unterstütze der BN prinzipiell die regionale Verwertung des einheimischen Holzes als biogenen und regenerativen Rohstoff. Allerdings sei die Standortwahl mehr als unglücklich.
Zwei Gründe sprechen aus Sicht der Naturschützer gegen die vorgesehene Wiese am Motzacher Wald: In der Umgebung gebe es keine weitere Ansiedlung von gewerbeartigen Strukturen. Und auch wenn die Anlage als mobile Anlage geplant sei, so sei ihre Errichtung doch mit einer Flächenversiegelung und entsprechenden baulichen Maßnahmen verbunden.
„Die Gefahr einer Erweiterung der geplanten Anlage oder einer Gewerbeansiedlung durch die Hintertür ist hier durchaus gegeben“, sagt Maximilian Schuff, stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe. Noch gravierender sei allerdings die Tatsache, dass eine Verkehrsanbindung nur durch die Weißensberger oder Lindauer Wohngebiete erfolgen könne, führt Schuff weiter aus.
Der Lastwagen-Zulieferverkehr könne nur über die Kirchstraße/ Lindenstraße beziehungsweise die Waldtraße/Mühlenstraße oder über Lindau durch den Motzacher Weg erfolgen. Dies bedeute für die
Anwohner der genannten Straßen eine unerträgliche Verkehrsbelastung und einen zusätzlichen Gefahrenschwerpunkt, schreibt die Kreisgruppe des BN in einer Pressemitteilung.
In den vergangenen Jahren habe der Verkehr in diesen Bereichen bereits enorm zugenommen – besonders der Schleichverkehr, so Schuff. Dies betreffe nicht nur den Autosondern auch den Lastverkehr. „Vereinzelt suchen immer wieder Laster verbotenerweise, trotz Tonnagenbeschränkung von 7,5 Tonnen, diesen Weg von und nach Lindau“, schildert Schuff seine Beobachtungen. Dabei sei der Motzacher Wald ein wichtiges und stark genutztes Naherholungsgebiet für Lindauer und Weißensberger Bürger sowie Spiel- und Erlebnisplatz für Kinder.
Der BN sei der Meinung, dies solle auch so bleiben. Naturschutz sei aus Sicht des BN auch immer Menschenschutz. Der geplante Standort stelle ein enormes Risiko und eine tickende Zeitbombe dar. Für Schuff sei die Reaktion der Weißensberger Bürger daher absolut nachvollziehbar, ebenso die beim Verwaltungsgericht Augsburg eingereichte Klage der Gemeinde Weißensberg.
Der BN rät der Stadt Lindau, ihre Pläne für eine Hackschnitzelanlage samt Holzlagerplatz an dieser Stelle fallen zu lassen und nach einem günstigeren Standort zu suchen.