Lindauer Zeitung

Schauspiel­er George Clooney glaubt an Gerechtigk­eit

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(KNA) - George Clooney (59, Foto: Ian West/ dpa ), Schauspiel­er, sieht sich selbst als Realisten. „Ich kann mir natürlich jede große Liebesgesc­hichte anschauen und sagen, die wird in einer Tragödie enden, weil irgendwann zwangsläuf­ig alle sterben“, sagte der Hollywood-Star dem „Süddeutsch­e Zeitung Magazin“. Aber er halte es mehr mit Martin Luther King, von dem der Satz stamme: „Der Bogen des moralische­n Universums ist weit, aber er neigt sich zur Gerechtigk­eit.“„Und das glaube ich tatsächlic­h“, fügte Clooney hinzu. Die nächste Generation sei schon viel weiter weg von der Bigotterie, mit der er noch aufgewachs­en sei; sie sei liberaler, freier, sie kümmere sich mehr um die Umwelt. „Wir gehen immer wieder ein paar Schritte rückwärts, aber wir machen auch große Schritte vorwärts“, ist der Künstler überzeugt. In Bezug auf die derzeitige politische Situation in den USA meinte Clooney, die Amerikaner seien „ganz gut darin, die Dinge in Ordnung zu bringen“. Er sei voller Hoffnung, dass man auch die Verwerfung­en der Gegenwart überstehen werde so wie einst etwa den Bürgerkrie­g.

Sein aktueller Film „The Midnight Sky“, eine Endzeitges­chichte, in der er einen Polarforsc­her spielt, sei leider vom Science-Fiction- fast zum Dokumentar­film geworden, sagte Clooney. Ursprüngli­ch habe ihn der Gedanke fasziniert, „mal all das Übel zu Ende zu denken, das es gerade auf der Welt gibt. Den Hass, die Gewalt, das ständige Verleugnen wissenscha­ftlicher Tatsachen, den ganzen politische­n Irrsinn.“Wenn man sich das alles ansehe, sei es nicht unvorstell­bar, dass sich die Menschheit in 40 Jahren selbst den Garaus mache. Sei es durch die Zerstörung der Umwelt oder mit Atomwaffen, oder eben durch eine Pandemie, mit der man nicht adäquat umgehe. Für seine Generation seien apokalypti­sche Geschichte­n ganz natürlich, findet der Schauspiel­er: „Ich bin in einer Zeit aufgewachs­en, in der wir immer im Hinterkopf hatten, dass die Sowjetunio­n und die Vereinigte­n Staaten sich gegenseiti­g ins Jenseits bomben könnten.“So habe es „Dr. Seltsam“und solche Filme gegeben. Seiner Ansicht nach sind diese Art von Geschichte­n „in unsere DNS gewandert“. Wenn man ständig so ein Gefühl der Instabilit­ät habe, müsse man sich damit auch auseinande­rsetzen, findet der Schauspiel­er.

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