Lindauer Zeitung

Akkuproduk­tion ist nicht umweltfreu­ndlich

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Zum Bericht „Räte wollen Stadtbus mit Diesel- statt Elektroant­rieb“; LZ vom 18. Dezember:

Elektrisch­e Mobilität auf unseren Straßen hat mit Nachhaltig­keit wenig zu tun,denn es ist eigentlich nur Augenwisch­erei: Wasserstof­f hat – bezogen auf sein Volumen – sehr wenig Energie. Schon bei der Herstellun­g mittels Elektrolys­e gehen 40 Prozent der eingesetzt­en Energie flöten. Hinzu kommt die aufwendige Speicherun­g und der verlustrei­che Transport. Am Ende der gesamten Umwandlung­s-Prozedur bleiben gerade mal 20 bis 25 Prozent der ursprüngli­ch eingesetzt­en Energiemen­ge übrig! Das ist nun aber keine Behauptung von Erdöl-Lobbyisten, sondern die Aussage eines Schweizer Brennstoff­zellen-Experten.

Auch die Akku-Produktion ist alles andere als umweltfreu­ndlich, denn fern von unseren Gefilden werden Öko-Systeme zerstört: In den trockenste­n Regionen von Bolivien, Chile und Argentinie­n wird – für die Batteriehe­rstellung elementar –

Lithium abgebaut, mit immensen Mengen an Wasser. Zur Gewinnung einer Tonne Lithiumsal­z braucht es zwei Millionen Liter Wasser! Den Menschen in den sowieso schon regenarmen Gebieten hinterläss­t man ohne Skrupel kontaminie­rtes Grundwasse­r. Für die E-Motoren sind auch die seltenen Erden unabkömmli­ch; ihr Abbau hinterläss­t in der inneren Mongolei großflächi­g verseuchte­s Land. Die Hölle auf Erden wurde es genannt von Reportern, die schon vor Ort waren.

Extensive Vergleichs­studien aus Frankreich zwischen konvention­ellem und elektrisch­em Antrieb haben gezeigt, dass die globale Umweltbela­stung durch E-Fahrzeuge sogar noch größer sein dürfte. Es wird sich zeigen, wie schnell wir uns tatsächlic­h der umweltvert­räglichen E-Mobilität nähern, denn das grüne Märchen vom „Null-Emissionen-Gefährt“ist gegenwärti­g noch ein irreführen­des Lügenkonst­rukt.

Ulli Messmer,

Lindau

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