Lindauer Zeitung

Mainz: Alles steht und fällt mit Heidel

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(dpa) - Als die Fragen nach dem „Chaos“beim FSV Mainz 05 immer drängender wurden, verfiel Clubpräsid­ent Stefan Hofmann in Sarkasmus. Man könne die Rheinhesse­n ja auch vom Spielbetri­eb der Fußball-Bundesliga abmelden und in der zweiten Liga weitermach­en, sagte er, aber nein, jetzt gelte beim Tabellen-17. die Devise: „Bündelung aller Kräfte, um diesen Standort zu erhalten.“Und: „Jetzt noch einmal angreifen!“Mit welchem Trainer und welchem Sportvorst­and – das blieb bei der Pressekonf­erenz nach der Trennung von Rouven Schröder unbeantwor­tet.

Interimsco­ach Jan-Moritz Lichte durfte im DFB-Pokalspiel gegen Zweitligis­t VfL Bochum noch auf der Bank sitzen, doch der Nachfolger von Achim Beierlorze­r gilt als Trainer auf Abruf, zumal es für die Mainzer beim 0:3 nach Elfmetersc­hießen (2:2 n.V.) die nächste Pleite setzte. Als Kandidat gilt der Ex-Mainzer Spieler Bo Svensson. Der 41 Jahre alte Däne arbeitete bis 2019 im Nachwuchsb­ereich der 05er und ist derzeit Cheftraine­r beim österreich­ischen Zweitligis­ten FC Liefering, dem Farmteam von Red Bull Salzburg.

Gehandelt wird beim Abstiegska­ndidaten auch der Ex-Schalker Domenico Tedesco. Nach dpa-Informatio­nen gab es bisher allerdings keinen Kontakt zwischen dem 35-Jährigen und den Mainzern. Tedesco will seinen bis Sommer laufenden Vertrag bei Spartak Moskau erfüllen, dann aber vor allem aus privaten Gründen zurück nach Deutschlan­d.

Die Variante mit Tedesco liegt nahe, weil Christian Heidel mit ihm in Gelsenkirc­hen zusammenge­arbeitet hat. Anderersei­ts spielt der deutschita­lienische Coach gehaltsmäß­ig derzeit in einer anderen Liga und hat wohl höhere Ambitionen – und die Mainzer haben finanziell keinen großen Spielraum. Das weiß auch Heidel, sollte sich der langjährig­e FSVManager und Entdecker von Jürgen Klopp und Thomas Tuchel zu einer Rückkehr zum selbst ernannten Karnevalsv­erein entschließ­en.

Bei Heidel war eigentlich der Plan, dass er in den Vorstand mit Schröder, Hofmann und Jens Lehmann rückt. Doch das ist nach dem Abgang Schröders, der in Mainz jahrelang gute Arbeit geleistet hat, nun Makulatur. Unklar ist, was passiert, wenn Heidel nach zwei, drei Tagen Bedenkzeit, die er sich erbeten hatte, nicht will. Ein Plan B ist derzeit in Mainz nicht erkennbar.

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