Zu Fuß auf den Berg
Wetter lockt viele Ausflügler nach draußen – Auf den Straßen bleibt es eher ruhig
(dpa) - Das Winterwetter in Bayern hat bei Sonne satt zahlreiche Ausflügler in die Berge gelockt. In der Gegend um den Schliersee, beliebtes Ausflugsziel der Münchner, waren am Sonntag die Parkplätze mittags gut belegt. Auch in Garmisch-Partenkirchen herrschte reger Andrang.
Da die Lifte im Lockdown stillstehen, hieß es: zu Fuß auf den Berg. An den sonst von Skifahrern bevölkerten Pisten waren Schneeschuh- und Tourengeher, Fußgänger und Familien mit Schlitten unterwegs. Vielfach auf Kunstschnee, denn es hat bisher nur in wenigen Gegenden genug geschneit. Am Spitzingsee zogen auch Eisläufer ihre Kreise – der See liegt auf etwa 1000 Metern Höhe und ist zugefroren. Weiter unten traten Radfahrer in die Pedale.
Polizei und Bergwacht waren zufrieden: keine Einsatzrekorde, im Gegenteil. „Die Anzahl der Einsätze der Bergwacht ist zahlenmäßig eher als gering zu bewerten im Vergleich zu den Menschen, die unterwegs sind“, sagte der Sprecher der Bergwacht Bayern, Roland Ampenberger. „Gefragt ist die Hilfe der Bergwacht dennoch immer wieder bei Stürzen oder auch internistischen Notfällen.“
In anderen Jahren herrscht in den Weihnachtsferien teils noch mehr Andrang – besonders auf den Straßen blieb es ungewöhnlich ruhig. „Es ist tatsächlich noch etwas Weihnachtsschläfrigkeit da“, sagte ein Polizeisprecher in Rosenheim. Es gebe keine Staus – und es würden auch weniger sonstige Einsätze gemeldet als in anderen Jahren. Auf den Straßen
Richtung Skigebiete rollt sonst in den Winterferien die Blechlawine, da viele nach Österreich zu den Pisten aufbrechen. Obwohl dort auch jetzt die Lifte laufen, bleibt den Wintersportlern aus Bayern dieser Pistenspaß verwehrt: Wer nach Österreich einreist, muss erst einmal in Quarantäne.
In Bayern genossen die Menschen umso mehr den Schnee an den künstlich beschneiten Hängen. Die Liftbetreiber haben trotz des ruhenden Liftbetriebs die Schneekanonen laufen lassen – mit Blick auf einen eventuellen Start nach dem 10. Januar.
„Wir hoffen noch auf den Januar. Dann brauchen wir den Schnee“, sagte Peter Lorenz, zweiter Vorstand des Verbandes Deutscher Seilbahnen (VDS). Die Konzepte stünden, etwa mit erweiterten Wartebereichen und Maskenpflicht. Vorbild ist unter anderem Österreich. Trotz des neuen Lockdowns im Nachbarland fahren dort weiter viele Skilifte. „Die Gäste sind sehr diszipliniert“, sagte die Sprecherin der Skigebiete Hochkar und Ötscher in Niederösterreich, Karin Munk, am Samstag.