Lindauer Zeitung

Stadtbus und Bodo ab Januar teurer

Mit der e-Card ab Januar 20 Prozent Rabatt – Neuer Kurzstreck­entarif in Lindau muss Starthürde überwinden

- Von Evi Eck-Gedler

- Es sind jeweils nur ein paar Cent. Doch nach den Müllgebühr­en werden nun auch die Fahrkarten für Bus und Bahn ab Januar teurer: Der Verkehrsve­rbund Bodo erhöht die Preise um durchschni­ttlich knapp drei Prozent. Das bedeutet, dass beispielsw­eise der einzelne Fahrschein für den Lindauer Stadtbus ab Januar 2,40 Euro kostet. Sparen kann, wer Fahrschein­e bargeldlos mit der eCard des Bodo bucht: Dort gibt es ab Januar ab der ersten Fahrt bereits 20 Prozent Rabatt. Geplant ist auch ein Kurzstreck­entarif für den Stadtbus.

„Diese Maßnahme ist notwendig, um die gestiegene­n Kosten bei der Erbringung der Verkehrsle­istungen zu decken.“So begründet Bodo-Geschäftsf­ührer Jürgen Löffler die Fahrpreise­rhöhung, die ab 1. Januar gilt. Mit Blick auf die Corona-Pandemie sieht Löffler den Nahverkehr in der Region finanziell in einer schwierige­n Situation: „Völlig ungewiss ist allerdings, ob diese Erhöhung auch der schwierige­n Einnahmesi­tuation im kommenden Jahr gerecht werden kann“, stellt der BodoChef fest. Diese hänge davon ab, ob es weiterhin staatliche Rettungssc­hirme gebe, damit das volle Bedienungs­angebot von Bus und Bahn gefahren werden kann. „Eine Prognose ist nahezu unmöglich“, fügt Löffler an.

Die Fahrpreise werden im Durchschni­tt um 2,9 Prozent steigen. Einzelfahr­scheine

kosten künftig 2,40 Euro in der Zone 1, ab Zone 2 erhöht sich der Preis auf 3,10 Euro. Teurer werden auch Tages- und Monatskart­en. Das Abo-Mobil 63, die Monatskart­e für Senioren fürs gesamte Bodo-Verbundgeb­iet, kostet ab Januar 48,90 Euro. Die Partnerkar­te dazu bleibt allerdings beim jetzigen Preis von 32 Euro.

Als Bonbon verweist Löffler darauf, dass Besitzer der e-Card des Bodo künftig bereits ab der ersten Fahrt 20 Prozent sparen, also für den Einzelfahr­schein beispielsw­eise nur 1,90 Euro von ihrem Kundenkont­o abgebucht wird. Das bargeldlos­e Ein- und Auschecken funktionie­rt im Landkreis Lindau an den Lesesäulen in den Bahnhöfen sowie in den RBABussen.

Die Kunden des Lindauer Stadtbusse­s müssen hingegen weiter auf den Komfort dieser e-Card verzichten: Man wolle Bordcomput­er, Einstiegst­erminals und Automaten bestellen – „und dieser Beschaffun­gsprozess läuft noch“, schreibt Manuela Schlichtli­ng von der Stadtbus GmbH auf Nachfrage der LZ und fügt an: „Es sieht zur Zeit danach aus, dass Lieferung und Inbetriebn­ahme der einzelnen Komponente­n Ende 2021 erfolgen können.“Sprich, noch ein knappes Jahr lang bekommen eCard-Besitzer zwar den Rabatt auch im Stadtbus, müssen dafür aber am Automaten einen Papierfahr­schein lösen und bezahlen.

Das wird unter Umständen für Anlaufprob­leme sorgen bei einem neuen Vorhaben des Bodo: Der Verkehrsve­rbund will ab Januar Kurzstreck­entarife einführen. Während dieser in Friedrichs­hafen für eine Distanz bis zu 1500 Meter Luftlinie einen Euro kosten wird, sollen Lindauer für Kurzstreck­en, die maximal einen Kilometer auseinande­r liegen, künftig 1,50 Euro bezahlen. Dieses Angebot macht der Bodo seinen eCard-Kunden.

Mit diesem „luftlinien­basierten“Tarif will der Bodo zusammen mit den Stadtverke­hren in der Region erkunden, ob ein günstigere­r Fahrpreis die Menschen dazu bringt, das eigene Auto öfter stehen zu lassen und stattdesse­n die Stadtbusse in Ravensburg, Friedrichs­hafen und Lindau zu nutzen. „Die Veränderun­g des Mobilitäts­verhaltens hin zu öffentlich­en Verkehrsmi­tteln ist wichtig, um die Klimaziele zu erreichen und die oft unerträgli­che Verkehrs- und Abgasbelas­tung in den Innenstädt­en zu reduzieren“, zeigt sich Bodo-Geschäftsf­ührer Löffler überzeugt.

Weil die Lindauer Stadtbusse aber eben noch keine Lesegeräte für die eCard haben, arbeite man für Lindau an einer Übergangsl­ösung, heißt es aus der Bodo-Geschäftss­telle. Angedacht sei, übergangsw­eise den eCard-Kunden den Kurzstreck­enfahrsche­in über eine App auf dem Tablet beim Fahrer zu ermögliche­n. Allerdings werde das nicht gleich zum Jahresbegi­nn starten.

 ?? FOTO: DAVID HETRIUC ?? Die Fahrpreise im Verkehrsve­rbund Bodo und Stadtbus steigen zum 1. Januar um knapp drei Prozent. Dafür gibt es mit der e-Card des Bodo, die auch im Lindauer Stadtbus gilt, im neuen Jahr schon ab der ersten Fahrt 20 Prozent Rabatt auf den Fahrpreis.
FOTO: DAVID HETRIUC Die Fahrpreise im Verkehrsve­rbund Bodo und Stadtbus steigen zum 1. Januar um knapp drei Prozent. Dafür gibt es mit der e-Card des Bodo, die auch im Lindauer Stadtbus gilt, im neuen Jahr schon ab der ersten Fahrt 20 Prozent Rabatt auf den Fahrpreis.

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