Islanders beschenken sich selbst
Lindauer feiern in Peiting den dritten Sieg in Serie in der Eishockey-Oberliga Süd – Am Montag kommt Passau
(md) - An Heiligabend gab es Geschenke von der Familie und Freunden, zwei Tage später mussten die EV Lindau Islanders dann aber selbst sehr viel investieren, um sich zu beschenken. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Danke einer starken Mannschaftsleistung und viel Einsatz vor allem in der Defensive siegten die Lindauer am zweiten Weihnachtsfeiertag beim EC Peiting knapp mit 2:1 (2:1, 0:0, 0:0) – der dritte Sieg in Serie in der EishockeyOberliga Süd. Durch den Erfolg sind die Islanders trotz zweier Spiele weniger an Peiting vorbei auf Rang zehn gezogen und befinden sich nun voll im Rennen um die Play-offs. „Wir wussten, dass es ein ganz wichtiges Spiel wird – auch für die Tabelle“, sagt Sascha Paul, Co-Trainer und Sportlicher Leiter des EVL. „Umso glücklicher sind wir, dass wir endlich mal wieder in Peiting gewonnen haben.“
Bis es soweit war, mussten die Islanders jedoch lange zittern und kämpfen. Bereits nach zwei Minuten lagen sie in Oberbayern zurück, Nardo Nagtzaam hatte die Gastgeber in Führung gebracht, als er nach einem Abpraller zum 1:0 für Peiting einschob. Doch wie schon in den vergangenen Spielen konnten sich die Lindauer auf ihr Überzahlspiel verlassen. Im Fünf-gegen-drei traf Fredrik Widén mit einem Schuss von der blauen Linie zum Ausgleich (4. Minute). Wenig später nutzte Daniel Schwamberger einen Fehlpass der Peitinger zur 2:1 Führung für die Gäste vom Bodensee.
Der Treffer in der elften Minute sollte der letzte an diesem Abend bleiben – auch weil sowohl Florian
Hechenrieder im peitinger Tor, vor allem aber EVL-Goalie Lucas Di Berardo einen großartigen Tag erwischt hatten. „Lucas ist ein sehr guter Torhüter. Und jetzt helfen ihm auch noch seine Mitspieler“, lobt Sascha Paul, der sich über die Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen Partien sehr freut. „So langsam findet eines zum anderen und die Chemie stimmt immer mehr.“
Nach dem dritten Sieg in Folge bleibt den Islanders jedoch nur wenig Zeit zur Regeneration. Am Montag
(19.30 Uhr/SpradeTV) kommt bereits der Bayernliga-Aufsteiger Passau Black Hawks zum letzten Heimspiel des Jahres in die Eissportarena im Eichwald. Der Gegner ist für die EV Lindau Islanders ein unbeschriebenes Blatt, da die Niederbayern – wie die Landsberg Riverkings – nach der Insolvenz der Bulls aus Sonthofen in die Oberliga aufgestiegen sind und es bislang noch kein Duell mit dem EVL gab.
Dabei gibt es durchaus Ähnlichkeiten zu den Lindauern. Wie bei den
Islanders musste die gesamte Mannschaft der Black Hawks nach einer kurzen Trainingsphase im Oktober in Quarantäne, nachdem ein Spieler positiv auf Covid-19 getestet worden war. Und wie beim EVL lief der Saisonstart der Passauer alles andere als erfolgreich. Zu Beginn der Saison musste der Aufsteiger viel Lehrgeld bezahlen und zahlreiche deftige Niederlagen einstecken. Mittlerweile scheinen sich das Team von Headcoach Ales Kreuzer aber an die Geschwindigkeit und die Spielweise der Oberliga gewöhnt zu haben. So ließen die Passauer zuletzt mit überraschenden Siegen aufhorchen. Der erste Erfolg gelang dem Aufsteiger gegen den SC Riessersee mit 2:1 nach Overtime. Beim zweiten Dreier feierten die Black Hawks ein völlig überraschendes Schützenfest gegen die Indians aus Memmingen, die mit einer deftigen 2:9-Niederlage ins Allgäu zurückgeschickt wurden. Den dritten Sieg holten sie am vergangenen Spieltag zu Hause gegen die Alligators aus Höchstadt, welche mit einer 2:5 Niederlage zurück zum Aischgrund fuhren.
Die Lindauer sind also gewarnt. „Auf keinen Fall werden wir sie unterschätzen – wie es uns zu Beginn der Saison gegen die Riverkings aus Landsberg passiert ist“, sagt Islanders-Headcoach Gerhard Puschnik. „Für uns ist es sehr wichtig, dass wir über 60 Minuten im System bleiben, Eislaufen, uns unterstützen und auf die kleinen Sachen aufpassen. Wir wollen dem Gegner keine Geschenke machen und zum Beispiel den Puck einfach verlieren.“Stattdessen wollen sich die Islanders am liebsten selbst erneut beschenken.