Raubüberfälle: Polizei geht von Einzeltäter aus
Kripo sucht weiter nach dem Unbekannten, der am Montag eine Tankstelle und mehrere Menschen überfiel
- Neuerliche Wende bei den Raubüberfällen vom Montagabend: Inzwischen ist die Polizei sicher, dass es sich doch um einen einzelnen Täter gehandelt hat, der in Reutin Menschen und in Aeschach eine Tankstelle ausrauben wollte.
Nachdem die Kripo jede Menge Opfer und Zeugen befragt hat, sei Kripochef Bernhard Merkel sicher, dass es sich in allen Fällen um denselben Täter gehandelt habe, erklärt Polizeisprecher Holger Stabik am Mittwoch auf Anfrage der LZ. Auf dem Weg von der Kemptener Straße am Rainhaus vorbei bis zur Tankstelle in der Friedrichshafener Straße habe der Mann die Kleidung gewechselt, sagt Stabik: „Wir gehen davon aus, dass er sich umgezogen hat.“
Nach Auswertung der Aussagen von Opfern und Zeugen stelle sich das Ganze zudem weniger dramatisch dar, als noch am Dienstag gedacht, ergänzt Stabik. Inzwischen bewerte die Kripo nur noch den Überfall auf die Tankstelle und auf einen Menschen als versuchten
Raub. In den anderen Fällen handele es sich eher um Diebstahl, versuchten Diebstahl, Nötigung und Beleidigung. Unklar ist nach wie vor der erste Vorfall: Wie berichtet, hatten Zeugen
am Montag um 19.30 Uhr den Notruf alarmiert, weil der Unbekannte in der Rickenbacher Straße einen Mann tätlich angegangen war. Das Opfer hat aber nicht die Polizei eingeschaltet, sondern ist in den Stadtbus gestiegen und weggefahren. Deshalb bittet die Kripo erneut, dass sich dieser Mann melden möge, um zur Aufklärung der Serie beizutragen.
Klar ist inzwischen auch der Hergang in der Jet-Tankstelle in der Friedrichshafener Straße, die der Täter gegen 21 Uhr betreten hat. Er habe Geld verlangt und gedroht, er habe eine Waffe. Als ihm die Herausgabe von Geld verweigert wurde, habe er die Tankstelle unverrichteter Dinge wieder verlassen.
Vor diesem Hintergrund ist die Polizei nach wie unsicher, wie gefährlich der Unbekannte einzuschätzen ist. Stabik betont, er wolle die Taten nicht kleinreden. Zudem sei unsicher: „Wir wissen nicht, ob er eine Waffe hat oder nicht.“Klar sei aber, der Unbekannte habe nur mit einer Waffe gedroht, gesehen habe die niemand. „Deshalb können wir vielleicht halb Entwarnung geben.“
Die Kripo ermittelt weiter nach dem Unbekannten. Laut Zeugenaussagen ist der Mann etwa 1,70 Meter groß und schlank. Bei dem Überfall auf die Tankstelle trägt er eine Jeansjacke und eine schwarze Sturmhaube, auf rückseitig in weiß eine Art „Joker“oder ähnliches zu sehen ist. Bei den Vorfällen in Reutin trug er noch eine dunkle Jeans, dunkle Oberbekleidung und eine Wollmütze.
Wer Hinweise zu dem Unbekannten geben kann, sollte sich unter der Rufnummer 08382 / 91 00 bei der Polizei Lindau melden.