2021 wird Lindau weiter nach vorn bringen
Nicht nur die anstehenden Großereignisse werden die Stadt nachhaltig prägen
musste Lindau in Kauf nehmen, dass wegen der Gartenschau in den Sommermonaten noch mehr Gäste kommen. Eigentliches Ziel der Verantwortlichen war aber nie diese vier Monate dauernde Veranstaltung, sondern die Umgestaltung der Hinteren Insel in einer Weise, die sich die Stadt allein niemals leisten könnte und würde. Denn der Freistaat fördert die Investitionen in Gartenschauen mit deutlich höheren Fördersätzen als normale Städtebauprojekte. Nach Ende der Gartenschau, also ab Ende September, werden Lindauer nicht nur wegen des Sonnenuntergangs und des herrlichen Ausblicks auf den See auf die Hintere Insel kommen, sondern weil es auch dort selbst schön ist.
Die Kunstausstellung hat auch während der Corona-Krise bewiesen, dass Lindau eine Kulturstadt ist.
Das wird mit den Chagall-Bildern im neuen Jahr sicher auch gelingen. Dazu ist zu hoffen, dass wieder Theater möglich ist, dass dort, aber auch im Club Vaudeville und im Zeughaus Konzerte stattfinden, dass das Bezirksmusikfest des MV Oberreitnau wie geplant über die Bühne gehen kann. Neben Open-Air-Veranstaltungen während der Gartenschau braucht es unbedingt noch eine Lösung für das Umsonst & Draußen.
Das Tagungsgeschäft wird sicher nicht in früherem Umfang möglich sein. Aber es stimmt hoffnungsfroh, dass Psychotherapiewochen und Nobelpreisträgertagungen eine Mischung aus Präsenzveranstaltung und Onlinetagung planen. Wenn es gegen Jahresende möglich sein sollte, plant Religions for Peace ein großes Treffen der friedensbewegten Jugend der Weltreligionen in Lindau.
Die nächsten Wochen wollen Stadt und LTK nutzen, um die Hallendecke in der Inselhalle instandzusetzen, damit diese Tagungen den großen Saal wieder nutzen können.
Wegen der Ausgangsbeschränkungen haben viele Lindauer kaum wahrgenommen, dass auch der Neubau des sogenannten Kirchlichen Evangelischen Zentrums neben der Christuskirche im Rohbau fast fertig ist. Die Einweihung ist für Juli geplant. Im Spätsommer wollen die Garten- und Tiefbaubetriebe ihren Neubau neben der Kläranlage beziehen.
Starten will Lindaupark-Eigentümer Thomas Feneberg in diesem Jahr mit dem Bau des neuen Parkhauses, das Voraussetzung für die Erweiterung des Einkaufszentrums ist. Nach der Gartenschau, aber vielleicht auch erst im kommenden Jahr will I+R mit dem Bau des sogenannten Vier-Linden-Quartiers beginnen. Weil dann der Ersatzparkplatz neben dem Lindaupark wegfällt, will die Stadt im Laufe des Jahres entscheiden, wo Autos künftig parken sollen. Bis zum Sommer erhoffen sich die Verantwortlichen ein Ergebnis der Bürgerbeteiligung für die Zukunft des Karl-Bever-Platzes und das Parken in Lindau.
Ebenfalls im Laufe des Jahres soll ein Wettbewerb starten, in dem Verkehrsund Städteplaner Vorschläge für den Berliner Platz entwickeln. Die Bahn wird in diesem Jahr den
Bahndamm sanieren, die Tank- und Abstellanlage in Reutin neu bauen und die Gleise auf die Insel unter Strom setzen. Denn ab Dezember soll auch die Strecke der Südbahn elektrifiziert sein, und dann fahren auch Nahverkehrszüge nach Memmingen im Stundentakt von Lindau aus unter Strom. Eine Genehmigung erhofft sich die Bahn AG bis zum Jahresende für die Unterführung Hasenweidweg-Ost und für die neue Zufahrt ins Giebelbachviertel.
In den Lindaus Nachbargemeinden steht in Achberg ein Wechsel an der Spitze an, denn Johannes Aschauer wird bei der Wahl am 13. März nicht mehr antreten. Einzig bisher bekannter Kandidat ist Tobias Walch. Sollte er gewählt werden, müsste sein Posten im Lindauer Landratsamt ebenfalls neu besetzt werden.
Da mit den Impfungen das Ende der Pandemie absehbar ist, dürfen sich Lindauer auch auf große Feste freuen. Die Fasnacht fällt zwar noch aus, und ob das Maibaumstellen möglich sein wird, kann heute noch keiner sagen. Aber für Rund Um mit Hafenfest, Komm und See, Stadtfest, Kinderfest und all die anderen kleinen und großen Feste, die es jedes Jahr im Sommer gibt, besteht Hoffnung. Das gilt natürlich auch für den Herbst mit Drei-Länder-Marathon, Essen & Tschässen, Jahrmarkt und Hafenweihnacht sowie die anderen Advents- und Weihnachtsmärkte.