Lindauer Zeitung

Sternsinge­r verzichten auf Hausbesuch­e

Pfarreien setzen auf kontaktlos­e Alternativ­en und hoffen auf Spenden für Hilfsproje­kte

- Von Ruth Eberhardt

- Normalerwe­ise ziehen in den Tagen nach Weihnachte­n junge Sternsinge­r in kleinen Gruppen von Haus zu Haus und bringen Lieder, Freude und Segen zu den Menschen. Diesmal ist dies jedoch aufgrund der Corona-Pandemie nicht in der gewohnten Form möglich. Alle Pfarreien am bayerische­n Bodensee verzichten auf Hausbesuch­e von Sternsinge­rn. Sie haben aber verschiede­ne Ideen entwickelt, um kontaktlos die grundlegen­de Idee der Sternsinge­raktion zu pflegen und um Spenden zu bitten. „Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit“, lautet das Motto der Sternsinge­raktion 2021.

„Statt Hausbesuch­en gibt es bei uns eine sehr verkürzte Form der Sternsinge­raktion“, berichtet Pastoralre­ferent Ludwig Lau für die Pfarreien Aeschach, Oberreitna­u und Unterreitn­au. Hier werden einige Sternsinge­r ihren Spruch am 6. Januar im Anschluss an die jeweiligen Gottesdien­ste vor den Kirchen im Freien vortragen – ohne Gesang und mit Abstand. Dabei besteht auch die Möglichkei­t, für die Hilfsproje­kte der Sternsinge­raktion zu spenden. Die Segensform­el „Christus mansionem benedicat“(Christus segne dieses Haus, kurz C+M+B), die die Sternsinge­r normalerwe­ise mit Kreide an die Türen schreiben, kommt in diesem Jahr auf einem anderen Weg in die Häuser: „Nach den Gottesdien­sten am 6. Januar können die Leute einen fertigen und später gut ablösbaren Aufkleber mit nach Hause nehmen und selbst an ihr Tür kleben“, kündigt Ludwig Lau an. Auf Wunsch kommt auch eine erwachsene Begleitper­son ohne Sternsinge­rkinder und schreibt die Segensform­el mit Kreide an die Tür. Wer dies möchte, kann sich dafür im Pfarramt melden. Infos zu Ansprechpa­rtnern finden sich auf der Website der Pfarrei: www.pg-lindau-aeschach.de.

Auch in Reutin, Zech und auf der Insel werden in diesem Jahr keine Sternsinge­r von Haus zu Haus zu ziehen, berichtet Heike Mettmann vom Sternsinge­rteam Reutin. In der Kirche St. Josef werden aber Flyer mit Reutiner Liedern, Segensprüc­hen und Informatio­nen über die Sternsinge­raktion

ausliegen. Die drei Gemeinden der Pfarreieng­emeinschaf­t Lindau-Insel hoffen, dass trotz des Verzichts auf Hausbesuch­e viele Spenden für die Sternsinge­raktion eingehen. Sie können direkt auf eines der Konten der jeweiligen Kirchensti­ftung eingezahlt werden. Die Kontodaten stehen im Pfarrbrief, im Gottesdien­stanzeiger und auf der Homepage www.pg-lindau-insel.de.

Die Pfarreien Wasserburg, Nonnenhorn und Bodolz-Schachen versenden in diesem Jahr „Sternsinge­rpost“an diejenigen, die sich für einen Sternsinge­rbesuch angemeldet hatten. Die Kuverts enthalten gesegnete Karten sowie Aufkleber mit der Segensform­el C+M+B für die Haustür. Solange der Vorrat reicht, kann man sich auch jetzt noch für einen Aufkleber melden, heißt es aus dem Wasserburg­er Pfarrbüro. Wer möchte, kann eine Spende für die Sternsinge­raktion direkt im Pfarrbüro abgeben oder überweisen. Kontakt: www.kirche-am-see.de

Auch die Pfarreieng­emeinschaf­t Weißensber­g setzt auf kontaktlos­e Alternativ­en. Denn: „Wir dürfen nicht in Ihre Häuser und Wohnungen gehen. Ebenso dürfen wir an Ihrer Haustür nicht läuten, da wir auch nicht wissen, in welchem Haushalt zufällig eine Quarantäne sein könnte“, heißt es im Gottesdien­stanzeiger der Pfarreien Weißensber­g, Sigmarszel­l, Niederstau­fen, Bösenreuti­n und Hergenswei­ler. Im neuen Jahr werden die Katholiken dieser Pfarreien stattdesse­n in ihren Briefkäste­n jeweils einen Umschlag mit Segenswüns­chen, Weihrauch und Kreide, Informatio­nen zu der Sternsinge­raktion und zu Spendenmög­lichkeiten finden. Diese Infos gibt es auch unter www.kirchensch­iff.de.

Weitere allgemeine Informatio­nen zur Sternsinge­raktion gibt es im Internet unter www.sternsinge­r.de.

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FOTO: DPA Auch für die Sternsinge­r ist in diesem Jahr alles anders.

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