Der schwerstmögliche Start
Für die Ravensburg Towerstars beginnt das Jahr beim Tabellenführer Kassel Huskies
- Als Rich Chernomaz nach der verdienten 1:4-Niederlage in Crimmitschau gefragt wurde, was seine sportlichen Wünsche für das neue Jahr seien, fiel die Antwort des Trainers der Ravensburg Towerstars wenig überraschend aus: „Viel besser spielen als am Ende dieses Jahres.“Dieser Wunsch war deshalb wenig überraschend, weil er absolut nachvollziehbar ist. Die richtig gut in die DEL2-Saison gestarteten Towerstars haben von den jüngsten fünf Spielen vier verloren und zudem noch überwiegend schwach gespielt. Zum Start in das neue Eishockeyjahr wartet nun aber der schwerstmögliche Gegner auf die Ravensburger: Tabellenführer Kassel. Eröffnungsbully bei den Huskies ist am Sonntag, 17 Uhr.
In der DEL2 gebe es, sagte Chernomaz nach dem Crimmitschau-Spiel, nur eine Mannschaft, die bisher konstant gespielt habe. Wer sich die Ergebnisse der Kassel Huskies anschaut, der erkennt, dass Chernomaz richtig liegt. Besonders zwei Ergebnisse der vergangenen Wochen stechen hervor: Das Derby gegen die Löwen Frankfurt gewannen die Huskies sage und schreibe 7:0, was die Entlassung von Löwen-Trainer Olli Salo zur Folge hatte. Und dann zerstörte Kassel auch noch die starke Heimserie des EC Bad Nauheim, der kurz nach Weihnachten mit 0:8 (!) unter die Räder kam. Beim bisher einzigen Aufeinandertreffen der Towerstars mit den Hessen hieß es am Ende 2:4 aus Sicht der gastgebenden Oberschwaben.
Die wichtigsten Eckpfeiler der von Tim Kehrer trainierten Huskies sind der überragende Goalie Gerald Kuhn, der eine Fangquote von fast 95 Prozent vorweisen kann, und eine insgesamt starke Defensive, die bisher weniger als zwei Gegentreffer pro Partie zugelassen hat. In der Offensive sticht zwar kein Torjäger hervor, die Treffer verteilen sich dafür aber auf viele Schultern.
Vor dem zweiten Duell der Ravensburger mit den Huskies am Sonntag (17 Uhr) kommen die schwache Form der Towerstars und die überragende Form der Hessen zusammen. Zudem wird Sören Sturm in der Partie gegen seinen Ex-Club aus Kassel nicht mehr zum TowerstarsKader gehören. Wie die Ravensburger am Mittwochabend bekannt gaben, hat die Clubführung dem Wechselwunsch des Verteidigers, der sich ein längerfristiges Engagement wünschte, zugestimmt. An Silvester vermeldete der Ravensburger Ligakonkurrent und Erzrivale ESV Kaufbeuren die Verpflichtung des 31-Jährigen, der ab sofort für die Ostallgäuer auflaufen wird.
Wie Chernomaz trotzdem erfolgreich sein möchte, skizzierte er nach der Crimmitschau-Niederlage angesichts von fünf freien Tagen, die vor der Mannschaft lagen, weil das für Mittwoch geplante Frankfurt-Spiel wegen eines Corona-Falls bei den Löwen abgesagt werden musste. „Wir müssen hart trainieren“, sagte Chernomaz einerseits. „Einfach und klug“lautete andererseits sein Rezept für die schwere Auswärtshürde in Kassel.