Bodolzer Rat setzt ein Zeichen
(isa) - Auch wenn er damit rechnen muss, dass das Landratsamt die Entscheidung ablehnt, so hat der Bodolzer Gemeinderat trotzdem einem Bauvorhaben in Bettnau einstimmig sein Einverständnis für ein Haus im Außenbereich erteilt. Damit will das Gremium dem Nebenerwerbslandwirt die Möglichkeit geben, für sich und seine Familie mehr Platz zu schaffen.
Dieses Bauvorhaben hatte der Gemeinderat schon vergangenes Jahr auf dem Tisch. Und jetzt eben ein zweites Mal. Mit dem Unterschied, dass aus den beiden Wohnungen, die in dem Haus geplant waren, jetzt eine Wohnung und eine Ferienwohnung werden sollen. An der Größe des Gebäudes habe sich jedoch im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert, versicherte Bauamtsleiter Stefan Ebe den Räten in ihrer jüngsten Sitzung. Allerdings, so erklärte der Bauamtsleiter weiter, habe das Landratsamt bereits im vergangenen Jahr das Bauvorhaben nicht erlaubt. Zum einen gab es damals keine sogenannte Privilegierung, die es braucht, damit Landwirte im Außenbereich bauen dürfen. Der Grund sei, dass der Landwirt seine Landwirtschaft nur im Nebenerwerb betreibe. Zudem hatte das Landratsamt damals die Gefahr der Entstehung einer „Splittersiedlung“gesehen.
„Ich rechne damit, dass sie wieder ablehnen“, sagte Bürgermeister Christian Ruh. Ratsmitglied Thomas Freilinger sprach sich trotzdem für das Bauvorhaben aus und erklärte, dass der Bauwerber, als er sein erstes Haus gebaut habe, noch keine Kinder hatte. Mittlerweile jedoch seien Kinder da, und die Familie brauche schlichtweg Platz. Auch Freilingers Ratskollege René Geier brach eine Lanze für den Bauwerber. Dieser sei ein aus einer Landwirtschaft kommender Handwerker, der eine Angusrinderzucht betreibe. Da er diese jedoch nachhaltig führen wolle, wolle er sie nicht vergrößern und daher im Nebenerwerb bleiben. „Ich bin direkter Nachbar, und ich habe nichts dagegen“, betonte Geier.
Ob eine Privilegierung gegeben ist oder nicht, entscheidet aber das Landwirtschaftsamt. Und bei der ersten Ablehnung sei der Grund der gewesen, dass der Mann die Landwirtschaft nicht im Haupterwerb betreibe, erklärten Ruh und Ebe dem Gremium. Und deswegen wiederum hätte das Landratsamt das Bauvorhaben im Außenbereich abgelehnt. Ruh schlug allerdings vor, ein Zeichen zu setzen. Das nahm das Gremium auf und sprach sich einstimmig für das Bauvorhaben aus.