Zerstörungswut nimmt wieder zu
Vandalismus ist kein Kavaliersdelikt – Polizei bittet darum, Taten anzuzeigen
- Laut Polizei sind Vandalismusdelikte in den Seegemeinden Kressbronn, Langenargen und Eriskirch im Jahr 2019 im Vorjahresvergleich zurückgegangen. Doch Kressbronns Bürgermeister Daniel Enzensperger beklagte jüngst eine auffallende Zunahme von GraffitiSchmierereien an öffentlichen Gebäuden. In Langenargen sorgten außerdem die mutwilligen Beschädigungen an der Schlossmauer sowie am Mobiliar der Lounge des Kavalierhauses für Gesprächsstoff, in Eriskirch unter anderem der Brandherd auf der 100-Meter-Sprintbahn.
„Wir bitten alle Bürger um Achtsamkeit. Wir können dem Vandalismus nur Einhalt gebieten, wenn wir die Täter konsequent zur Rechenschaft ziehen. Die Gemeinde Kressbronn zeigt hier eine Null-ToleranzGrenze. Daher setzen wir für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 2000 Euro aus.“Mit diesen Worten hat sich Daniel Enzensperger jüngst in verschiedenen Medien an die Öffentlichkeit gewandt. Hintergrund des Aufrufs sind wiederholte Schmierereien an der Seesporthalle, die Unbekannte Anfang Dezember angebracht haben.
Bereits im Laufe des Sommers kam es in Langenargen im Bereich der Terrasse am Mauerwerk sowie in der Lounge des Kavalierhauses zu brachialen Zerstörungen. In Eriskirch habe man laut Bürgermeister Arman Aigner vor allem die angezündete 100-Meter-Laufbahn, die Beschädigungen an der Fassade der
TRAUERANZEIGEN
Sporthalle sowie Schäden an der Grillhütte als kostenintensive Ärgernisse wahrnehmen müssen. „Das Verbrennen von Müllsäcken am Skaterplatz bereitete unseren Mitarbeitern vom Bauhof zudem sehr viel Arbeit“, so Aigner.
Einen Zusammenhang mit den Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sieht Klaus Peter Bitzer im Gegensatz zu den Kollegen in den Nachbargemeinden in Langenargen dagegen eher nicht: „Auch wenn die Tendenz zur Zerstörungswut leicht nach oben zeigt, können wir hier keinen direkten Bezug feststellen“, meint der Leiter des Hauptamtes. Auffällig jedoch sei die Zunahme von illegalen Graffiti. „Dazu kommen die Zerstörungen von Fenstern und Türen, immer wieder Schäden an unserer Bepflanzung wie auch das absichtliche Verstopfen der Abflüsse in den öffentlichen Toilettenanlagen.“
Eine Statistik über die Vorfälle im Jahr 2020 sei laut Aussage der Polizei in Ravensburg noch nicht verfügbar. Man müsse aber davon ausgehen, dass die Straftaten im Bereich Vandalismus zugenommen haben könnten. Um die mutmaßlichen Täter dingfest zu machen, appellieren Polizei wie auch Gemeindevertreter, die Augen aufzuhalten: „Belohnungen sind teilweise ein hilfreiches und adäquates Mittel zur Aufklärung von Straftaten.“Ansonsten appelliert die Polizei dringend an die Zivilcourage der Bürger, derartige Straftaten anzuzeigen und bei verdächtigen Beobachtungen unmittelbar die Polizei zu alarmieren. Hier handle es sich keinesfalls um „Kavaliersdelikte“.