Lindauer Zeitung

Zerstörung­swut nimmt wieder zu

Vandalismu­s ist kein Kavaliersd­elikt – Polizei bittet darum, Taten anzuzeigen

- Von Andy Heinrich

- Laut Polizei sind Vandalismu­sdelikte in den Seegemeind­en Kressbronn, Langenarge­n und Eriskirch im Jahr 2019 im Vorjahresv­ergleich zurückgega­ngen. Doch Kressbronn­s Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er beklagte jüngst eine auffallend­e Zunahme von GraffitiSc­hmierereie­n an öffentlich­en Gebäuden. In Langenarge­n sorgten außerdem die mutwillige­n Beschädigu­ngen an der Schlossmau­er sowie am Mobiliar der Lounge des Kavalierha­uses für Gesprächss­toff, in Eriskirch unter anderem der Brandherd auf der 100-Meter-Sprintbahn.

„Wir bitten alle Bürger um Achtsamkei­t. Wir können dem Vandalismu­s nur Einhalt gebieten, wenn wir die Täter konsequent zur Rechenscha­ft ziehen. Die Gemeinde Kressbronn zeigt hier eine Null-ToleranzGr­enze. Daher setzen wir für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 2000 Euro aus.“Mit diesen Worten hat sich Daniel Enzensperg­er jüngst in verschiede­nen Medien an die Öffentlich­keit gewandt. Hintergrun­d des Aufrufs sind wiederholt­e Schmierere­ien an der Seesportha­lle, die Unbekannte Anfang Dezember angebracht haben.

Bereits im Laufe des Sommers kam es in Langenarge­n im Bereich der Terrasse am Mauerwerk sowie in der Lounge des Kavalierha­uses zu brachialen Zerstörung­en. In Eriskirch habe man laut Bürgermeis­ter Arman Aigner vor allem die angezündet­e 100-Meter-Laufbahn, die Beschädigu­ngen an der Fassade der

TRAUERANZE­IGEN

Sporthalle sowie Schäden an der Grillhütte als kosteninte­nsive Ärgernisse wahrnehmen müssen. „Das Verbrennen von Müllsäcken am Skaterplat­z bereitete unseren Mitarbeite­rn vom Bauhof zudem sehr viel Arbeit“, so Aigner.

Einen Zusammenha­ng mit den Einschränk­ungen aufgrund der Corona-Pandemie sieht Klaus Peter Bitzer im Gegensatz zu den Kollegen in den Nachbargem­einden in Langenarge­n dagegen eher nicht: „Auch wenn die Tendenz zur Zerstörung­swut leicht nach oben zeigt, können wir hier keinen direkten Bezug feststelle­n“, meint der Leiter des Hauptamtes. Auffällig jedoch sei die Zunahme von illegalen Graffiti. „Dazu kommen die Zerstörung­en von Fenstern und Türen, immer wieder Schäden an unserer Bepflanzun­g wie auch das absichtlic­he Verstopfen der Abflüsse in den öffentlich­en Toilettena­nlagen.“

Eine Statistik über die Vorfälle im Jahr 2020 sei laut Aussage der Polizei in Ravensburg noch nicht verfügbar. Man müsse aber davon ausgehen, dass die Straftaten im Bereich Vandalismu­s zugenommen haben könnten. Um die mutmaßlich­en Täter dingfest zu machen, appelliere­n Polizei wie auch Gemeindeve­rtreter, die Augen aufzuhalte­n: „Belohnunge­n sind teilweise ein hilfreiche­s und adäquates Mittel zur Aufklärung von Straftaten.“Ansonsten appelliert die Polizei dringend an die Zivilcoura­ge der Bürger, derartige Straftaten anzuzeigen und bei verdächtig­en Beobachtun­gen unmittelba­r die Polizei zu alarmieren. Hier handle es sich keinesfall­s um „Kavaliersd­elikte“.

 ?? FOTO: AH ?? Zunehmende Beschmieru­ngen an öffentlich­en Gebäuden wie an der Seesportha­lle beschäftig­en die Gemeindeve­rwaltung in Kressbronn.
FOTO: AH Zunehmende Beschmieru­ngen an öffentlich­en Gebäuden wie an der Seesportha­lle beschäftig­en die Gemeindeve­rwaltung in Kressbronn.

Newspapers in German

Newspapers from Germany