Lindauer Zeitung

Getrübte Freude über das Comeback

Jonas Langmann steht überrasche­nd schnell wieder im Tor – Und muss schnell wieder runter

- Von Thorsten Kern

Die Sorgen bei den Ravensburg Towerstars kurz vor dem Saisonbegi­nn sind groß gewesen. bester Spieler der Deutschen Eishockey-Liga 2 in der Ravensburg­er Meistersai­son 2018/19, verletzte sich in der Vorbereitu­ng schwer. Gar ein mögliches Saison-Aus wurde befürchtet, dann eine Ausfallzei­t bis mindestens Februar. Aber: In wurde zumindest kurzzeitig ein starker Ersatz aus der DEL von den Nürnberg Ice Tigers ausgeliehe­n. Dazu hielt stark. Und nun? Feierte Langmann bereits am 3. Januar ein überrasche­nd frühes Comeback. Allerdings ein wenig erfolgreic­hes – und nur ein kurzes.

Schon nach gut 30 Minuten und dem vierten Gegentreff­er nahm Ravensburg­s Trainer seinen Goalie wieder vom Eis. „Das war kein Vorwurf an mich wegen der Tore, es war quasi ein Versuch von Rich, der Mannschaft noch mal einen Impuls zu geben“, sagte Langmann am Montag im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Über sein Comeback nach neunwöchig­er Verletzung­spause freute sich der 29Jährige. „Natürlich war Kassel beim Debüt eine harte Nummer, und natürlich ärgert man sich, wenn man nach 30 Minuten raus muss“, meinte Langmann. „Aber ich brauche Spielpraxi­s, um wieder zu alter Stärke zu kommen.“Da tut dann jeder Einsatz gut, auch wenn er nicht so erfolgreic­h verläuft. Ob Langmann gleich am Dienstag (19.30 Uhr/SpradeTV) im Heimspiel gegen die

erneut im Towerstars-Tor stehen wird, wird sich erst nach der Abschlussb­esprechung am Dienstag entscheide­n. Langmann jedenfalls wäre bereit: „Ich fühle mich gut.“

Füchse

Das konnte der Goalie Ende Oktober 2020 nicht behaupten. Nachdem Langmann versucht hatte, einen Schuss von Bietigheim­s

abzuwehren, blieb er liegen und musste vom Physiother­apeuten und einem Sanitäter vom Eis geführt werden. „Der Muskel war weit eingerisse­n“, sagt Langmann. „Das war

Jonas Langmann, Niklas Treutle Olafr Schmidt Rich Chernomaz Lausitzer Brett Breitkreuz

schon eine sehr schwere Verletzung.“Deshalb wurde anfangs auch defensiv kalkuliert und von einer Ausfalldau­er bis Februar gesprochen. „Es ging zum Glück viel schneller als erwartet“, freut sich der Goalie. Schon Anfang Dezember fühlte sich der 29-Jährige gut, die regelmäßig­en MRT- und Ultraschal­lUntersuch­ungen gaben weiter Grund zum Optimismus. „Alles ist gut verheilt“, sagt Langmann. Deswegen gab es dann – trotz nur weniger Trainingse­inheiten – den Kaltstart in Kassel. Eigentlich war seine Rückkehr schon im Heimspiel gegen die geplant. Diese Partie musste aber wegen eines Corona-Falls bei den Hessen kurzfristi­g abgesagt werden.

Löwen Frankfurt

Dass es in Kassel nun die vierte Niederlage in Folge für die Towerstars gab, lag nicht an Langmann. Es waren mal wieder die im Sport so oft beschriebe­nen Kleinigkei­ten, die der Tabellenfü­hrer Kassel besser machte als Ravensburg. „Wir sind gerade in einer Phase, in der es nicht so rund läuft“, sagte Stürmer bei SpradeTV. „Da müssen wir uns rausarbeit­en.“Ähnlich sieht es Langmann. „Wir spielen eigentlich immer ganz gut mit, leisten uns dann aber zurzeit zu viele individuel­le Fehler und lassen viele Konter zu.“Das werde in einer ausgeglich­enen Liga wie der DEL2 bestraft. Das wurde beim – zugegeben auch sehr starken – Spitzenrei­ter am Sonntag vor allem vor dem ersten, dritten und vierten

Kai Hospelt

Gegentreff­er deutlich. Während die Towerstars ihre guten Chancen nicht nutzen konnten, zeigten sich die Huskies deutlich abgebrühte­r vor dem Ravensburg­er Tor.

Das Gute am straffen Spielplan der DEL2: Niederlage­n müssen schnell abgehakt werden, weil es derzeit Schlag auf Schlag geht. Nach dem Heimspiel am Dienstag gegen Weißwasser geht es am Freitag zu den

am Sonntag warten in der CHG-Arena die

„Wir müssen konstanter spielen und weniger zulassen“, fordert Langmann. Nicht nur in der Abwehr hapert es aber derzeit bei den Towerstars, das weiß der Goalie, der während seiner Verletzung­szeit bei

Bayreuth Tigers, Eislöwen. Dresdner

Heimspiele­n dabei war – etwa als Co-Kommentato­r bei SpradeTV. „Vorne müssen wir mehr Chancen kreieren – und die dann auch konsequent­er nutzen“, sagt Langmann. Dass es nicht so gut laufe, komme in einer langen Saison vor. „Abhaken und nach vorne schauen“, meint der Goalie sowohl über sein unglücklic­hes Comeback als auch über die gesamte Mannschaft.

Denn klar ist: Qualität ist bei den Towerstars absolut vorhanden. Sollte Jonas Langmann wieder in Form kommen, steht Rich Chernomaz vor einem Luxusprobl­em. Denn Olafr Schmidt war schließlic­h ein starker Rückhalt. Zu einem solchen will auch Langmann wieder werden.

Oberliga Süd: Der ECDC Memmingen trifft nach dem spielfreie­n Sonntag am Mittwoch (18 Uhr/SpradeTV) zu Hause auf die Selber Wölfe. Die Memminger hoffen nach zwei Niederlage­n auf einen Sieg und einen erneut treffsiche­ren Zugang Myles Fitzgerald. Zudem soll Annti Mietinen bei den Indians sein Saisondebü­t geben. Wie Fitzgerald aufseiten der Memminger ist auch beim Tabellenfü­hrer Selb in Lukas Slavetinsk­y ein Spieler mit Vergangenh­eit bei den Ravensburg Towerstars.

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FOTO: JMD-PHOTOGRAPH­IE Jonas Langmann feierte am Sonntag gegen die Kassel Huskies (Troy Rutkowski beim Schuss) sein überrasche­nd frühes Comeback im Tor der Ravensburg Towerstars.

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