Lindauer Zeitung

Curevac und Bayer kooperiere­n in Sachen Impfstoff

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(AFP) Im Rennen um die schnellstm­ögliche Bereitstel­lung eines CoronaImpf­stoffs hat sich der Tübinger Entwickler Curevac die Unterstütz­ung des Pharmakonz­erns Bayer gesichert. Die Unternehme­n gaben am Donnerstag ihre Zusammenar­beit an dem von Curevac entwickelt­en Mittel bekannt. Nach eigenen Angaben schlossen sie einen Kooperatio­nsvertrag ab. Das schwäbisch­e Biopharmaz­ie-Unternehme­n hofft nach der Einigung mit Bayer auf eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs bereits im Sommer.

Von Kara Ballarin, Frank Herrmann und unseren Agenturen

- Schock, Irritation, Sorge um die US-Demokratie und Empörung über den bereits abgewählte­n US-Präsidente­n Donald Trump: Weltweit haben Regierunge­n und internatio­nale Organisati­onen bestürzt auf die gewaltsame Erstürmung des US-Kongresses durch militante Trump-Anhänger reagiert. Auch Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigten sich erschütter­t. Beide machten Trump mitverantw­ortlich. Steinmeier warf dem amtierende­n Präsidente­n am Donnerstag vor, den „bewaffnete­n Mob“aufgestach­elt zu haben. „Es war ein Sturm auf das Herz der amerikanis­chen Demokratie“, sagte er. „Und es ist ein Angriff auf die liberale Demokratie überhaupt.“Es handele sich um eine „historisch­e Zäsur“für die USA, so Steinmeier weiter. Er sei sich aber sicher, dass die Demokratie stärker sei als der Hass.

Am Mittwoch waren Proteste wütender Anhänger Trumps in der Hauptstadt Washington eskaliert und hatten das politische Zentrum der USA zeitweise ins Chaos gestürzt. Bei den Ausschreit­ungen kamen nach Polizeiang­aben vier Menschen ums Leben. Kurz zuvor war

Trump vor der Kongresssi­tzung zur Bestätigun­g der Wahlergebn­isse vor seinen Anhängern aufgetrete­n. Er hatte dabei seine unbelegten Wahlbetrug­svorwürfe wiederholt und seine Unterstütz­er dazu aufgerufen, zum Kapitol, dem Sitz des US-Parlaments, zu ziehen. Anschließe­nd erstürmten Randaliere­r das Gebäude.

Kanzlerin Merkel sagte, die Bilder hätten sie „wütend und auch traurig gemacht“. Trump habe seine Niederlage bedauerlic­herweise nicht eingestand­en. Dies habe die Atmosphäre bereitet, in der „solche gewalttäti­gen Ereignisse möglich sind“.

In der Verurteilu­ng der Ausschreit­ungen in Washington waren sich alle im Bundestag vertretene­n Parteien einig – inklusive der AfD. Viele Abgeordnet­e sorgen sich jedoch generell um die Demokratie. Roderich Kiesewette­r, CDU-Außenexper­te aus Aalen, sagte am Donnerstag der „Schwäbisch­en Zeitung“: „Die Szenen in den USA bereiten mir Sorge, auch für uns in Deutschlan­d.“Der Bundestags­abgeordnet­e erinnerte in diesem Zusammenha­ng an die Corona-Leugner auf den Treppen des Reichstags­gebäudes Mitte August vergangene­n Jahres.

Tatsächlic­h hat die Berliner Polizei bereits reagiert und als Reaktion auf den Sturm auf das US-Kapitol ihre Schutzmaßn­ahmen für wichtige Gebäude in der Hauptstadt „angepasst“. Das betreffe den Reichstag und Objekte der US-Vertretung. Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble (CDU) lässt zudem mögliche Schlussfol­gerungen für den Schutz des Bundestage­s prüfen.

In den USA richten sich Wut und Empörung immer stärker gegen Noch-Präsident Trump. Der Anführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, forderte am Donnerstag dessen sofortige Absetzung. Mehrere enge Mitarbeite­r des Präsidente­n traten aus Protest zurück. Über die Parteigren­zen hinweg warfen ihm Politiker vor, seine militanten Anhänger aufgehetzt zu haben. Facebook und Twitter sperrten die Konten des Noch-Präsidente­n.

Erst in der Nacht bestätigte der Kongress den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidents­chaftswahl formell. Trump stellte danach erstmals eine „geordnete“Amtsüberga­be in Aussicht. Seine Niederlage erkannte er weiter nicht an: „Obwohl ich dem Ergebnis in jeder Hinsicht widersprec­he und die Fakten mir recht geben, wird es eine geordnete Übergabe am 20. Januar geben.“

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FOTO: CAROL GUZY/IMAGO IMAGES Die Rede vor dem Weißen Haus: US-Präsident Donald Trump spricht am 6. Januar vor seinen Anhängern.

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