Lindauer Zeitung

Ein Holzphallu­s zwischen lauter Bäumen

Nach dem Grünten ist jetzt auch die Riedholzer Kugel mit einer erotischen Skulptur versehen

- Von Olaf Winkler

- Der Holzpenis auf dem Grünten sorgt seit Monaten für Schlagzeil­en. Ähnliche Aufmerksam­keit wollten offensicht­lich ein oder mehrere Westallgäu­er erzeugen: Sie haben in den vergangene­n Tagen einen gut zwei Meter großen Phallus auf der Riedholzer Kugel an der Gemeindegr­enze zwischen Maierhöfen und Grünenbach aufgestell­t.

Der Hinweis kam per E-Mail: „Auch die Westallgäu­er haben nun ihren Holzphallu­s“, schreibt ein Leser an unsere Redaktion. Und er stellt fest: „Ein wahres Kunstwerk!“. Ausgesucht haben sich der oder die unbekannte­n Künstler einen prominente­n Ort. Immerhin weist auf dem Gipfel der 1066 Meter hohen Riedholzer Kugel eine Tafel darauf hin, dass sich Wanderer nun am höchsten Punkt im Westallgäu befinden.

Das stimmt zwar nicht, wie Stiefenhof­ens langjährig­er Bürgermeis­ter Anton Wolf häufig bemerkte. Denn ein Ausläufer der Kalzhofer Höhe auf Stiefenhof­ener Gemarkung liege noch ein paar Meter höher. Dennoch zieht die Riedholzer Kugel vor allem aufgrund ihrer schönen Aussicht zu allen Jahreszeit­en Wanderer an.

Direkt am Gipfel ist der Holzphallu­s allerdings nicht positionie­rt. Er wurde einige Meter unterhalb, an einer Weggabelun­g, aufgericht­et und abgestützt. Im Gegensatz zum Phallus auf dem Grünten steht der Holzpenis in Maierhöfen somit in einem von Bäumen umgebenen Bereich und fast schon ein wenig versteckt.

Maierhöfen­s Bürgermeis­ter Martin Schwarz hat von einem Gemeindera­tsmitglied vom Phallus erfahren. Selbst hat er ihn noch nicht in Augenschei­n genommen. Schwarz ist sich aber sicher: „Der steht auf Grünenbach­er Gemarkung“. Denn die Grenze zwischen den beiden Gemeinden verläuft in diesem Bereich knapp unterhalb des Gipfels der Riedholzer Kugel. Schwarz sieht zwei Möglichkei­ten, wie der Phallus an seinen Standort gebracht worden sein könnte: entweder aus Richtung Maierhöfen,

am Sendeturm auf der Iberger Kugel vorbei. Oder aus Richtung Hohenegg, das zu Grünenbach gehört. „Mit einem Allradfahr­zeug geht das“, ist sich Schwarz sicher.

Freilich bleiben Fragen offen, die auch Maierhöfen­s Bürgermeis­ter nicht beantworte­n kann: Wer hat den Phallus in dieser Größe und durchaus detailreic­h geschaffen? Wer hat ihn an seinen Standort gebracht? Handelt es sich am Ende um die gleichen Personen wie am Grünten? Ist also mit weiteren Kunstwerke­n dieser Art zu rechnen?

Abzuwarten bleibt, ob dem Westallgäu­er Holzphallu­s ein längeres Leben beschieden ist als seinem „Bruder“auf dem Grünten. Denn der wurde schon komplett zersägt, neu aufgestell­t und erneut von Unbekannte­n zerstört. In den nächsten Tagen wird sich weisen, ob auch der Westallgäu­er Phallus verstärkt Wanderer auf die Kugel lockt – oder ob nur das „Original“solche Strahlkraf­t entwickelt.

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FOTO: OLAF WINKLER Auf der Riedholzer Kugel scheint dieser Phallus aus dem Boden zu wachsen.

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