1071 Meter Luftfahrt, durchweg als elegant erachtet
Die Zahlen der 69. Vierschanzentournee – Kamil Stoch punktet über Weite und fast makellose Haltung gleichermaßen
Die 331 Wettkampfsprünge sind gesprungen (in Oberstdorf begann der erste Durchgang mit allen 62 Startern, der Österreicher Gregor Schlierenzauer wurde in Bischofshofen wegen Verweigerns der Materialkontrolle disqualifiziert – deshalb die eigenwillige Summe), die 69. Vierschanzentournee ist Geschichte. Was in Erinnerung bleiben wird von ihr? Die gewohnt punktgenaue Souveränität eines Kamil Stoch, Karl Geigers mentale Stärke nach bösem Bergisel-Déjà-vu, der Partenkirchener Rekordstart des Dawid Kubacki ins neue Jahr ... Dazu jede Menge (be)merkenswerter Zahlen. Eine Auswahl:
weiteste Wettkampfsprung
Der der Tournee 2020/21 wird einen besonderen Platz bekommen in ihren Annalen: Dawid Kubacki landete im Finaldurchgang von Garmisch-Partenkirchen bei 144,0 Metern – Schanzenrekord. Richtig: Auch die weiteste Luftfahrt überhaupt in 68 Tourneejahren ist Marke Kubacki. In Bischofshofen hatte der Mann von Towarzystwo Sportowe Wisła Zakopane an Dreikönig 2019 erst nach 145,0 Metern wieder Schneekontakt.
meisten Weitenpunkte
Die wert war ein Versuch Markus Eisenbichlers: sein fulminanter zweiter an
Oberstdorfs Schattenberg. 60 Zähler gab es für das Erreichen des Kalkulationspunkts (in Oberstdorf 120 Meter), je 1,8 Punkte für jeden weiteren geflogenen Meter. Machte – bei 142,0 – 99,6 Zähler.
höchste Punktzahl via Haltungsnoten
Die
adelte – natürlich, ist man geneigt zu sagen – Kamil Stochs Krönungssprung in Bischofshofen. Seine 140,0 Meter waren Höhe- und Schlusspunkt einer Demonstration – und den Sprungrichtern 59,0 Zähler wert (zweimal 20,0, dreimal 19,5; beste und schlechteste Wertung werden gestrichen). Als weniger elegant erachteten die Ästhetikwächter die Zitterpartie, bei der Evgeniy Klimov aus Russland in Garmisch-Partenkirchen windumtost a) zum Glück sich selbst und b) 79,0 Meter zu Tale gerettet hat: 38,5 Punkte. Kürzer übrigens sprang auch keiner. Es gibt solche Tage ...
Auch solche, an denen alles passt: Der der Tournee war besagter erster von Markus Eisenbichler in Oberstdorf; er bescherte dem 29-Jährigen aus Siegsdorf 152,6 Punkte. Die Weite – 142,0 Meter – steuerte 99,6 Zähler bei,
„wertvollste“Versuch
49,5 kamen über die Noten. Rückenwind gab es (der Markus Eisenbichler offenbar nicht wirklich bremste); die 0,27 Meter/Sekunde kompensierten 3,5 Punkte Gutschrift.
Sieger der 69. Vierschanzentournee wurde Kamil Stoch mit letztlich – die Zahl an sich! – 1110,6 Punkten. Weshalb, das zeigen auch die folgenden
(jeweils alle acht Wettkampfsprünge addiert): * Gesprungene Meter: Kamil Stoch 1071,0; Karl Geiger 1049,5; Dawid Kubacki 1048,0.
* Haltungsnoten: Kamil Stoch 456,0 Punkte; Karl Geiger 436,5; Dawid Kubacki 436,0.
* Windeinfluss (Addition der gutgeschriebenen/abgezogenen Kompensationspunkte; größerer Wert = schlechtere Bedingungen): Kamil Stoch 12,4; Karl Geiger 8,1; Dawid Kubacki 14,7.
* Luken (Gate-Faktor: Summe ebenfalls aller gutgeschriebenen/abgezogenen Kompensationspunkte; größerer Wert = kürzere Anfahrt): Kamil Stoch 12,8; Karl Geiger 12,8; Dawid Kubacki 4,7.
Vergleiche der ersten drei
2019/20 hatte die Vierschanzentournee an ihren je vier Wettkampf- und vier Qualifikationstagen 116 400
angezogen. Die Resonanz in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen diesmal:
notgedrungen 0. Zuschauer